Pflege

Bund-Länder-AG zur Stärkung der Pflege legt Empfehlungen vor

Sozialministerin Katrin Altpeter ist mit den Empfehlungen der Bund-Länder-AG zur Stärkung der Kommunen in der Pflege sehr zufrieden. Mit den nun beschlossenen über vierzig Empfehlungen könnten die Kommunen sehr viel stärker als bisher in die Pflegestrukturen vor Ort eingebunden werden.

Die Ministerin, die selber Mitglied in der Bund-Länder-AG war, hob besonders die Beschlüsse zu den Pflegestützpunkten und den Modellprojekten hervor, die neue Beratungsstrukturen in der Pflege erproben sollen.

Altpeter: „Unsere Städte und Gemeinden leisten schon heute umfangreiche und wohnortnahe Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Angesichts der zunehmenden Alterung der Gesellschaft und des Wunsches vieler Menschen, möglichst lange im vertrauten Wohnumfeld zu bleiben, müssen die Kommunen in Zukunft noch stärker als bisher in die Gestaltung der Pflegestrukturen einbezogen werden.“

Ausbau der Pflegestützpunkte

Bund und Länder wollen den Kommunen das Recht übertragen künftig mitzuentscheiden, ob und wo neue Pflegestützpunkte eingerichtet werden. Dafür sollen nun die entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Ministerin Altpeter erhofft sich davon einen deutlichen Zuwachs der bisher 48 Pflegestützpunkte im Land. Derzeit können lediglich die Pflegekassen die Einrichtung neuer Pflegestützpunkte vorschlagen. Finanziert werden Pflegestützpunkte zu je einem Drittel durch Pflegekassen, Krankenkassen und Kommunen.

Altpeter: „Pflegestützpunkte sind eine zentrale Anlaufstelle für alle, die Beratung zur Pflege suchen. Sie helfen schnell, unbürokratisch, qualifiziert, kostenlos und – was besonders wichtig ist – sie sind unabhängig und neutral.“ Da die Zahl älterer Menschen auch in Baden-Württemberg immer mehr zunimmt, setze sie sich seit langem für einen flächendeckenden Ausbau der Pflegestützpunkte ein.

Modellprojekte für passgenaue Pflegeberatung

Große Hoffnungen setzt die Ministerin auch in den Beschluss der Bund-Länder-AG zur Pflegeberatung. Demnach sollen in bundesweit 60 Stadt- und Landkreisen neue Beratungsstrukturen erprobt werden, auch in Baden-Württemberg. Über die Standorte der Modellprojekte müsse noch entschieden werden. Ministerin Altpeter hat sich in der AG für diese Beratungsprojekte besonders eingesetzt. Sie verspricht sich davon vor Ort eine umfassende Pflegeberatung aus einer Hand. Neben der Pflege sollen auch flankierende Themen wie zum Beispiel präventive Angebote, familienunterstützende Hilfen, Maßnahmen zum Wohnumfeld, die rechtliche Betreuung oder die Nutzbarkeit des öffentlichen Personennahverkehrs mit in die Beratung einbezogen werden.

„Pflegebedürftige Menschen haben oft mehrschichtige Probleme. Sie brauchen daher eine differenzierte und passgenaue wohnortnahe Beratung“, so die Ministerin.

Die Empfehlungen der Bund-Länder-AG werden am heutigen Dienstag in Frankfurt vorgestellt. Die AG hatte die Aufgabe zu klären, wie die Rolle der Kommunen in der Pflege gestärkt und ausgebaut werden kann.

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