Gesundheit

Gesundheitsministerin kritisiert Trend zur Krankenhausprivatisierung

Im Zentrum der Ideen und Vorschläge der neuen Landesregierung zur Gesundheitspolitik steht der Patient. Bei der Mitgliederversammlung der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) sagte Gesundheitsministerin Katrin Altpeter: „Die Gesundheitspolitik muss sich am Patienten orientieren. Und nicht der Patient an der Gesundheitspolitik.“ Sie betonte am Donnerstag (7.7.) in Stuttgart, dass die Krankenhausplanung künftig stärker dem Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft Rechnung tragen solle. Den zunehmenden Privatisierungstrend sehe sie sehr kritisch, ergänzte die Ministerin.  

„Wir bekennen uns klar zu unserer Verantwortung für die Krankenhäuser“, so Altpeter. „Deswegen halten wir an der dualen Finanzierung fest. Ich freue mich, dass es mir gelungen ist, dass wir den Krankenhäusern schon in diesem Jahr mehr Geld zur Verfügung stellen können. Wir machen damit schon kurz nach Beginn der neuen Regierungszeit einen ersten großen Schritt, um den riesigen Investitionsstau der Vergangenheit abzubauen.“

Ziel ihrer Gesundheitspolitik sei es, den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden, die sich im Krankheitsfall nicht an den Kreisgrenzen orientierten. Ebenso solle die Trägervielfalt erhalten werden. Altpeter kündigte an: „Die geplanten Gesundheitskonferenzen sind ein wichtiger Baustein, um die Ziele in der Krankenhausplanung zu erreichen.“ Die Ministerin sieht die Konferenzen auch als geeignetes Instrument, um die flächendeckende Versorgung im ländlichen Raum zu erhalten.

Mit der Aufstockung der Landesmittel für die Krankenhausfinanzierung stehe für sie neben der besseren Infrastruktur auch die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen im Fokus. „Ein Krankenhaus kann nur so gut sein, wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte Altpeter.

Daher wolle sie künftig besonders an drei Punkten arbeiten. So sollen neben einer qualifizierten Ausbildung auch Möglichkeiten zur Weiterbildung und Aufstiegschancen geschaffen werden. Für eine bessere Bezahlung werde sie sich ebenso einsetzen wie für die gesellschaftliche Anerkennung der Pflege. Über eine Image- und Werbekampagne solle nun eine breite Diskussion über den hohen Wert der sozialen Berufe angestoßen werden.  „Wenn wir dies nicht angehen, wird sich der Fachkräftemangel in der Pflege gravierend verschärfen.“ Alle Fachleute wüssten, dass schon heute in vielen Einrichtungen ein Mangel an Pflegepersonal zu beobachten sei.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
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