Gesundheit

Landesregierung stärkt hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum

Das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg stellt insgesamt 600.000 Euro zur Förderung von Studenten im Praktischen Jahr und für Lehrpraxen, die ein breites Versorgungsspektrum anbieten, bereit. Am Montag, 29. August, erhält der erste Studierende ein Stipendium für seine Ausbildung in einer ländlich gelegenen hausärztlichen Praxis.

„Wir wollen nicht, dass es künftig – insbesondere im ländlichen Bereich – zu wenige Hausärzte gibt. Deswegen steuern wir dem entgegen“, erklärte Sozialministerin Katrin Altpeter. „Unser Ziel ist es, junge Menschen für den Beruf des Hausarztes zu interessieren.“ Dabei sei gerade die letzte Phase des Medizinstudiums, das sogenannte Praktische Jahr (PJ), entscheidend.

Der Lehrbereich Allgemeinmedizin am Uniklinikum Freiburg, Teil des Kompetenzzentrums Allgemeinmedizin Baden-Württemberg, hat deshalb ein Projekt entwickelt, das den Studierenden die Entscheidung für den Beruf des Hausarztes erleichtern soll. Da den Studierenden während des Praktischen Jahres meist kein Raum mehr bleibt, um ihren Lebensunterhalt durch eine Nebentätigkeit zu finanzieren, werden sie vom Land finanziell unterstützt. „Meistens haben sie auch zusätzliche Fahrt- und Mietkosten“, so Altpeter, „um in den eher ländlich gelegenen Lehrpraxen, arbeiten zu können.“ Deswegen erhalten PJ-Studenten ein Stipendium in Höhe von 500 Euro pro Monat mit Beginn des PJ-Tertials Allgemeinmedizin.

Die hierfür erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt 600 000 Euro stellt die Landesregierung im Rahmen ihres Aktionsprogramms „Ärztliche Versorgung im Ländlichen Raum“ zur Verfügung.

Auch für die Inhaber von allgemeinmedizinischen Praxen stellt die Ausbildung von Studierenden im Praktischen Jahr einen erheblichen zusätzlichen zeitlichen Aufwand dar. Um gerade solche Praxen, die für die Ausbildungsziele in der Allgemeinmedizin ideal sind, zu motivieren PJ-Studenten zu nehmen, wird ihnen im Rahmen des Projektes ebenfalls eine finanzielle Entschädigung gewährt.

Im ersten Jahr sollen jährlich 30 Plätze für das Wahlfach Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr gefördert werden, im zweiten Jahr 40 und im dritten Jahr 50 Plätze. Die Vergabe dieser Plätze wird zentral für Baden-Württemberg vom Lehrbereich Allgemeinmedizin der Uniklinik Freiburg koordiniert.

Hinweis für die Redaktionen:

Für Rückfragen steht auch Dr. Klaus Böhme, vom Universitätsklinikum Freiburg, Lehrstuhl Allgemeinmedizin unter Tel.: 0761/270-72460 oder per Mail: klaus.boehme@uniklinik-freiburg.de zur Verfügung.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
// //