Menschen mit Behinderungen

Landesweite Inklusionskampagne DUICHWIR endet nach erfolgreichem Jahr

Sozialministerin Katrin Altpeter zieht ein positives Fazit der vor einem Jahr gestarteten und jetzt auslaufenden Landesinklusionskampagne „DUICHWIR“. „Ziel unserer Öffentlichkeitskampagne war es, möglichst vielen Menschen in Baden-Württemberg nahezubringen, was Inklusion konkret bedeutet und wie sich Menschen mit Behinderungen die Teilhabe an der Gesellschaft wünschen. Das ist uns gelungen.“

„Gemeinsam mit unseren vielen Kampagnenpartnern konnten wir mehr als 120 Aktionen in Städten und Gemeinden durchführen – von der Vortragsveranstaltung bis zur inklusiven Theateraufführung. Die hohen Besucherzahlen und die vielen positiven Rückmeldungen haben gezeigt, dass die Menschen in Baden-Württemberg bereit sind, sich für eine inklusive Gesellschaft einzusetzen“, sagte die Ministerin auf einer Abschlussveranstaltung der Kampagne in Waiblingen. Der 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen und wurde bewusst als Start- und Endpunkt der Kampagne ausgewählt.

Für den Landes-Behindertenbeauftragten Gerd Weimer sind die mehr als 120 Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne DUICWIR Leuchttürme der Inklusion im Land. „Wenn sich Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam für gleiche Chancen und  gleichberechtigte Teilhabe einsetzen und bei den Veranstaltungen vor Ort auf vielfältige Weise zum Ausdruck bringen, dass das Miteinander in allen Lebensbereichen ganz selbstverständlich ist, ist die Botschaft der Inklusion an der Basis angekommen. Damit sind wir dem Ziel des 1992 von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die volle und wirksame Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren, näher gekommen. Jetzt kommt es entscheidend darauf an, dass die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft den Schub von DUICHWIR nutzen und Menschen mit Behinderungen konkrete Perspektiven am Arbeitsmarkt, beim selbstbestimmten Wohnen, bei der politischen Teilhabe und bei der kulturellen Teilhabe bieten“, sagte Gerd Weimer.

Kampagnenschwerpunkte auf Wohnen, Freizeit und Mitbestimmen

Wie Inklusion im Einzelnen gelingen kann, hat die Kampagne anhand von vielen guten Beispielen, die es in Baden-Württemberg bereits gibt, vermittelt. Schwerpunkte wurden auf die Bereiche Wohnen und Nachbarschaft, Freizeit, Kultur und Sport sowie Mitbestimmen gelegt. Dazu wurden eigene Flyer etwa zu den Themen „Barrierefreies Wohnen“ und „Sport-, Freizeit- und Kulturveranstaltungen“ erarbeitet und landesweit verteilt. Zum Bestseller wurde ein Flyer mit Knigge-Tipps, in denen Menschen mit Behinderungen erklären, wie man auf sie zugehen kann, welche Unterstützungsangebote willkommen sind oder was eher nicht so gut ankommt.

Kommunen und Initiativen konnten sich von einem eigens eingerichteten Kampagnenbüro bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen wie Inklusionsfesten, Straßenaktionen, Pressekonferenzen oder Postkartenaktionen beraten und unterstützen lassen. Auch ein eigenes „Inklusionsmobil“ mit entsprechenden Infomaterialien zur Unterstützung vor Ort kam oft zum Einsatz und war bei Stadt- und Vereinsfesten ein viel besuchter Treffpunkt für Diskussionen und Mitmachaktionen.

Im Rahmen der Kampagne wurde auch ein Kurzfilmwettbewerb für Medienstudentinnen und -studenten ausgeschrieben, an dem sich zehn Teams mit selbst geschriebenen und selbst produzierten Beiträgen rund um das Thema Inklusion beteiligten. Internet-User und ein Expertenteam wählten aus den eingereichten Kurzfilmen drei Gewinnerfilme aus, die im Rahmen einer öffentlichen  Preisverleihung vorgeführt wurden. Zurzeit werden die Gewinnerfilme den kommunalen Kinos im Land als Vorfilme angeboten und können bei Veranstaltungen gezeigt werden.

Zusammenwirken vieler Partner maßgeblich für Erfolg

Besonders wichtig war Ministerin Altpeter bei allen Aktivitäten, dass Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen bei deren Konzeption und Durchführung von Anfang an mit dabei waren und ihre Wünsche und Ideen einbringen konnten. „Sie waren unsere Expertinnen und Experten in eigener Sache und haben viel zum Gelingen der Kampagne beigetragen“, so die Ministerin.

Auch dankte die Ministerin dem Landes-Behindertenbeauftragten, der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, allen Verbänden der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg sowie dem Gemeindetag, dem Städtetag und dem Landkreistag, die sich für die Kampagne mit dem Sozialministerium zusammengeschlossen hatten. „Ohne den gemeinsamen Einsatz und die vielen weiteren Partner und Multiplikatoren vor Ort wäre es uns nicht gelungen, die Kampagne in unsere Städte, Gemeinden und Nachbarschaften zu tragen.“

Über die Kampagne

Für die Kampagne standen 1 Million Euro zur Verfügung.

Mit der Kampagne „DUICHWIR – Alle inklusive“ hat die Landesregierung einen innovativen Beitrag dazu geleistet, dass die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen (UN-Behindertenrechtskonvention) überall in Baden-Württemberg umgesetzt wird. Die Konvention legt fest, dass alle Menschen – gleich, wie unterschiedlich sie sind – selbstbestimmt und gleichberechtigt in unserer Gesellschaft leben können müssen und verpflichtet beigetretene Länder zu Maßnahmen, um die öffentliche Wahrnehmung für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.

 „DUICHWIR – Alle inklusive“

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