Ehrung

Staufermedaille für Albert Warth aus Baden-Baden

Staatssekretärin Bärbl Mielich überreicht die Staufermedaille in Gold an Albert Warth.
Staatssekretärin Bärbl Mielich und Albert Warth mit der vom Ministerpräsidenten verliehenen Staufermedaille in Gold

Als öffentliche Anerkennung für seine langjährigen herausragenden Verdienste für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen hat Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, die vom Ministerpräsidenten verliehene Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg an Albert Warth aus Baden-Baden überreicht.

„Seit Jahrzehnten setzen Sie sich nun vorbildlich und weit über das übliche Maß hinaus für die Inklusion, für mehr Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen in wirklich allen Teilen des Alltags ein. Durch Ihr Engagement haben Sie es schon früh erreicht, dass Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen in einer Nachbarschaft leben oder gemeinsam an einem Arbeitsplatz arbeiten. All das haben Sie bereits lange vor dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention begonnen, zu deren Leitideen und Grundsätzen heute genau diese Dinge gehören. Sie gehören damit zu den Pionieren der Inklusion im Land“, würdigte Staatssekretärin Mielich den Geehrten in ihrer Festrede.

„Ich freue mich deshalb ganz besonders, Ihnen heute diese hochkarätige Ehrung des Herrn Ministerpräsidenten überreichen und große Anerkennung für Ihre Dienste aussprechen zu dürfen. Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Sie, die da zupacken, wo es notwendig ist, die Veränderungen anstoßen und sich für die Schwächeren in unsere Gesellschaft einbringen. Sie haben anschaulich gezeigt, was alles möglich und zu erreichen ist, wenn man sich in außerordentlicher Art und Weise für unser aller Miteinander einsetzt. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bei Ihnen bedanken“, so Mielich.

Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglichen

Albert Warth ist seit über 50 Jahren in der Selbsthilfe für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige aktiv. Selbst Vater einer behinderten Tochter, war er schon 1964 Mitbegründer des Elternselbsthilfe-Vereins Lebens-Heimat in Löffingen (Landkreis Breigau-Hochschwarzwald), seit 1980 ist er erster Vorsitzender des Vereins.

Zu den vielen Projekten, die Albert Warth in den letzten Jahrzehnten auf den Weg gebracht hat, gehört beispielsweise die Gründung der gemeinnützigen Gesellschaft Par-Le (Partnerschaft und Leistung). Die Gesellschaft setzt sich dafür ein, Menschen mit Behinderungen Alternativen zu der Arbeit in einer betreuten Werkstatt zu schaffen. Durch die Arbeit von Par-Le konnte vielen Menschen mit Behinderungen eine Arbeitsaufnahme auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht werden, die damit ihren Lebensunterhalt weitgehend selbst bestreiten können.

Auch beim Thema Wohnen hat sich Albert Warth beharrlich und erfolgreich für das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen stark gemacht. So wurde 2007 auf seine Initiative hin eine Außenwohngruppe für Menschen mit Behinderungen in Löffingen errichtet, eine weitere Wohngemeinschaft für Menschen mit hohem Hilfebedarf eröffnete 2008 ebenfalls in Löffingen. 2011 wurde ebenfalls auf seine Initiative hin ein Wohnhaus für ambulant betreutes Wohnen in Donaueschingen gebaut, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen leben.

Als Initiator und Gründungsmitglied der Tony Marshall Stiftung war Albert Warth von 2004 bis 2016 ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die Stiftung fördert ebenfalls Vorhaben im Bereich der Inklusion. Seit 1991 sitzt er im Aufsichtsrat der Karlsruher Reha-Südwest, eines gemeinnützigen Trägers, dessen Angebote vor allem inklusive Bildung und Förderung umfassen.

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