Arbeitsmarkt

Viel zu viele Menschen sind auf Nebenjobs angewiesen

Für Arbeitsministerin Katrin Altpeter sind noch viel zu viele Menschen in Baden-Württemberg auf Nebenjobs angewiesen. Gerade in Zeiten der wirtschaftlichen und konjunkturellen Erholung hätten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Anspruch auf einen gerechten Anteil an den Früchten ihrer Arbeit, sagte die Ministerin im Hinblick auf die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes zum Anstieg der Minijobs in Baden-Württemberg.

Altpeter: „Wir wollen gute Arbeit, von der die Menschen auch ohne zusätzlichen Nebenjob gut leben und Reallohnverluste ausgleichen können.“

Es sei ein alarmierendes Signal, wenn gerade in einem reichen und prosperierenden Land wie Baden-Württemberg mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als in jedem anderen Bundesland neben ihrer sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung auf Nebenjobs angewiesen sind. „Solche Arbeitsstrukturen schaden auch dem Familienleben, dem sozialen Zusammenhalt und hindern die Betroffenen daran, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Hauptjobs müssen so bezahlt werden, dass es zum Lebensunterhalt ausreicht“, so Arbeitsministerin Altpeter.

Aus den Zahlen des Statistischen Landesamtes werde aber auch deutlich, dass die gesetzliche Möglichkeit zur Schaffung atypischer Beschäftigung „deutlich überstrapaziert“ wird (Zunahme der ausschließlich geringfügigen Beschäftigung von 2003 auf 2010 um 11,4 %).

Altpeter: „Dieser Trend muss gestoppt und umgekehrt werden in Richtung sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung.“

Hier könne ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn weiterhelfen. Damit werde ein wesentlicher Anreiz zur Schaffung von Minijobs beseitigt: die oftmals viel zu geringe Entlohnung. Von Vollzeitbeschäftigung würden auch die Sozialkassen profitieren, so Ministerin Altpeter.   

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
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