Gesellschaft

Mehr als 700.000 Euro für Demokratiezentrum Baden-Württemberg

Sozialministerin Katrin Altpeter hat für das Jahr 2016 Bundes- und Landesmittel in Höhe von über 700.000 Euro für das von der baden-württembergischen Jugendstiftung betriebene Demokratiezentrum Baden-Württemberg freigegeben. In dem Anfang 2015 gegründeten Zentrum ist eine Vielzahl von Landesorganisationen vernetzt, die ihre Kompetenz und Fachwissen im Kampf gegen Extremismus zur Verfügung stellen.

So dient das Demokratiezentrum unter anderem Kommunen und Schulen, aber auch engagierten Bürgerinnen und Bürgern als Beratungsnetzwerk und stellt Informationen und Materialien zur Extremismusbekämpfung zur Verfügung. Mitarbeitende aus Beratungsfachstellen, landesweiten und regionalen Netzwerken, lokalen „Partnerschaften für Demokratie“ und Modellprojekten kommen im Demokratiezentrum zusammen, um gemeinsam innovative Ansätze im Bereich der Demokratieförderung weiterzuentwickeln und zu erproben. Aber auch Opfer rechtsextremer, rassistischer oder antisemitischer Übergriffe finden hier Ansprechpartner und Unterstützung bei der Suche nach individuellen Hilfe- und Unterstützungsangeboten.

Die Ministerin: „Vielfalt und Toleranz, Respekt und Wertschätzung gehören zu den unumstößlichen Pfeilern unserer freien Gesellschaft. Doch Demokratie, Rechtsstaat und gesellschaftlicher Frieden sind auch bei uns immer wieder Angriffen ausgesetzt. Die steigenden Zahlen von brennenden Flüchtlingsheimen sind dafür beschämende Beispiele.“ Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit, sondern müsse gelebt und verteidigt werden, sagte Altpeter. „Dazu trägt die wichtige Arbeit des Demokratiezentrums Baden-Württemberg bei.“

Fachstelle Extremismusdistanzierung: Beratungsangebote für Fachleute und Eltern

Zum Demokratiezentrum Baden-Württemberg gehört auch die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX). Hier finden Menschen aus der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, die in ihrer Arbeit Kontakt zu Jugendlichen mit rechtsextremen oder anderen radikalen Einstellungen haben, Beratungsangebote hinsichtlich der Frage, wie man mit diesen jungen Menschen umgeht und wie man sie bei der Distanzierung von extremistischen Szenen unterstützen kann. Das Angebot richtet sich an Fachkräfte der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vereinen und Verbänden, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Eltern. Aber auch Jugendliche und junge Erwachsene, in deren Umfeld sich Radikalisierungstendenzen abzeichnen, können sich beraten lassen.

Um die Erreichbarkeit von FEX zu verbessern, ist Ministerin Altpeter zufolge die Einrichtung einer telefonischen Hotline geplant. „Über die verlässliche Erreichbarkeit und eine breite Zuständigkeit für unterschiedlichste Fragestellungen im Themenfeld Radikalisierung und Distanzierung ist die Fachstelle Extremismusdistanzierung mit der Hotline um ein besonders niedrigschwelliges Angebot reicher.“
 
Demokratiezentrum Baden-Württemberg

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