An einer Online-Umfrage des Sozialministeriums Baden-Württemberg zu Diskriminierungserfahrungen unter Kindern und Jugendlichen nahmen im vergangenen Jahr 1.934 Teilnehmende im Alter zwischen 11 bis 27 Jahren teil. Das Ergebnis: Circa drei Viertel der befragten Kinder und Jugendlichen (74 Prozent) gab an, sich schon einmal diskriminiert oder ausgegrenzt gefühlt zu haben. Circa ein Drittel der Befragten (31 Prozent) gab an, wegen ihres Körperbildes diskriminiert oder ausgegrenzt worden zu sein. Ähnlich hohe Werte erreichten die Antwortkategorien „wegen meiner Herkunft“ (22 Prozent) und „wegen meines Geschlechts“ (24 Prozent).
Grundhaltungen der Kinder- und Jugendarbeit
Diskriminierungssensibilität und insbesondere auch Sensibilität gegenüber Ableismus, Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Ageismus, Bodyshaming/Lookismus, Antisemitismus und Antiziganismus gehören zu den Grundhaltungen der Kinder- und Jugendarbeit. Kinder- und Jugendarbeit entwickelt gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen soziale Räume, die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit, Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und soziales Engagement ermöglichen.
Förderprogramm des Landes
Insgesamt unterstützt das Land mit seinem Förderprogramm „Diskriminierungssensible Kompetenzen und Strukturen in der Kinder- und Jugendarbeit stärken“ 18 Projekte und stellt dafür in den Jahren 2025 bis 2027 insgesamt bis zu 250.000 Euro jährlich zur Verfügung. Inhaltliche Schwerpunkte in dieser Förderperiode sind unter anderem Maßnahmen zur Vermittlung diskriminierungssensibler Medienkompetenz, zur Durchführung von Empowerment-Angeboten sowie die Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften.
Das Land nimmt den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Diskriminierung sehr ernst. Daher freut es uns, dass das neue Förderprogramm die diskriminierungssensible Grundhaltung in der Kinder- und Jugendarbeit weiter stärkt und Kinder und Jugendliche befähigt, Diskriminierung zu enttarnen, zu reflektieren und ihr mit einer klaren Haltung entgegenzutreten. Durch die anstehende Verabschiedung des Landesaktionsplans „Stark gegen Diskriminierung – Unser gemeinsamer Weg“ bekräftigen wir die zentrale Bedeutung der Antidiskriminierungsarbeit in Baden-Württemberg.
Quelle:
Antidiskriminierungsstelle des Landes Baden-Württemberg (LADS)