Der Fachtag „Gemeinsam gegen Rassismus“ am 27. Mai 2025 in Stuttgart machte deutlich, wie hoch das Interesse und der Bedarf von Stakeholder*innen an gemeinsamen Austausch, Vernetzung und Weiterbildung ist. Max Mayer (LADS) gab hierbei Einblicke in die Arbeit der Antidiskriminierungsstelle des Landes Baden-Württemberg und die zukünftigen Aufgaben und Potentiale des Landesaktionsplans „Stark gegen Diskriminierung – Unser gemeinsamer Weg“. Er sagte: „Zu viele Bürger*innen sehen sich nach wie vor mit systemischen, historischen oder kulturellen Barrieren (wie beispielsweise Sprachbarrieren, Vorurteilen, Exklusion) konfrontiert. Es ist deshalb wichtig und richtig, sich mit Diskriminierung und Rassismus auseinanderzusetzen. Je näher wir dem Abbau von Barrieren, Vorverurteilungen und Diskriminierungen kommen, umso fairer und freier wird das Leben jedes*jeder Einzelnen von uns. Der Landesaktionsplan zeigt den Weg dahin auf.“
Das Ausmaß antimuslimischen Rassismus in Deutschland ist alarmierend, so eine zentrale Botschaft des Fachtags „Muslimfeindlichkeit in Deutschland“ am 22. Juli 2025 in Stuttgart: Die Hälfte der deutschen Bevölkerung hegt antimuslimische Einstellungen und die Anzahl gemeldeter Vorfälle nimmt rasant zu. Dr. Nina Guérin (LADS) schilderte im Rahmen eines Podiumsgesprächs: Die meisten Anfragen an die LADS als erste Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung beziehen sich auf rassistische, unter anderem auch antimuslimische, Diskriminierungen. Allerdings wendet sich insgesamt nur ein Bruchteil der Betroffenen tatsächlich an eine Anlauf- oder Beratungsstelle. Sie wünscht sich daher noch mehr Informationsarbeit, damit Betroffene sich besser gegen Diskriminierungen zur Wehr setzen können, wenn sie das möchten. Dr. Nina Guérin betonte: „Die Informationen müssen in die Community hereingetragen werden, die natürlich sehr heterogen ist. Es ist beispielsweise wichtig zu beachten, dass nicht alle Personen, die von antimuslimischem Rassismus betroffen sind, sich selbst auch als muslimisch definieren, zum Teil wird ihnen dies von Außen einfach zugeschrieben.“
Quelle:
Antidiskriminierungsstelle des Landes Baden-Württemberg (LADS)