Soziales

17 Stadt- und Landkreise für verbesserten Kinderschutz ausgezeichnet

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Sozialministerin Katrin Altpeter hat 17 Stadt- und Landkreise für ihre Fortschritte im Bereich des präventiven Kinderschutzes mit dem „Zertifikat für Qualitätsentwicklung im Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ ausgezeichnet.

Ziel des vom Sozialministerium mit insgesamt rund 500.000 Euro geförderten Qualifizierungsprogramms ist es, überall in Baden-Württemberg die Zusammenarbeit zwischen der Kinder- und Jugendhilfe und den Einrichtungen des Gesundheitswesens zu verbessern und regional strukturierte Netzwerke auf- und auszubauen. „Ich will sicherstellen, dass jedes bedürftige Kind den Schutz, die Hilfe und die Förderung erhält, die es braucht“, so die Ministerin. Bei der Erreichung dieses Ziels sieht sich Altpeter auf einem guten Weg. „Nachdem bereits im vergangenen Jahr 18 Kreise erfolgreich an dem Programm teilgenommen haben, sehen wir heute in 32 der 44 Stadt- und Landkreise sowie in zwei Großen Kreisstädten eindeutige Qualitätsverbesserungen beim Kinderschutz“, betonte sie.

Die 17 neu ausgezeichneten Kreise bzw. Großen Kreisstädte (mit eigenem Jugendamt) sind:

  • Biberach
  • Enzkreis
  • Heidelberg
  • Heilbronn
  • Hohenlohekreis
  • Konstanz
  • Lörrach
  • Ostalbkreis
  • Pforzheim
  • Rastatt
  • Ravensburg
  • Rems-Murr-Kreis
  • Reutlingen
  • Schwäbisch Hall
  • Tuttlingen
  • Konstanz (Kreisstadt)
  • Villingen-Schwenningen (Kreisstadt)

Begleitet wurde die Umsetzung des Programms von der Universitätsklinik Ulm und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg. „Die beteiligten Jugendämter konnten mithilfe dieses Projekts ihre Netzwerke bei den Frühen Hilfen erfolgreich ausbauen und dabei auf innovative Ideen zurückgreifen, die sie gemeinsam mit der Uni Ulm und dem KVJS-Landesjugendamt erarbeitet haben“, sagte KVJS-Verbandsdirektor Prof. Roland Klinger. „Gerade mit Blick auf den Kinderschutz hat Baden-Württemberg mit diesen Netzwerken Vorbildfunktion in ganz Deutschland.“

Hilfsangebote für Eltern und Kinder

Als Frühe Hilfen werden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit aufeinander abgestimmten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder in den ersten Lebensjahren bezeichnet. Sie zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von Müttern und Vätern leisten. Damit tragen sie maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei. „Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass junge Familien bei Problemen bereits frühzeitig durch Hilfs- und Unterstützungsangebote erreicht werden“, so Ministerin Altpeter. Im Rahmen des Qualifizierungsprogramms ist es der Ministerin zufolge in allen teilnehmenden Kreisen und Städten gelungen, gemeinsam mit den Akteuren vor Ort jeweils passgenaue Lösungen zu erarbeiten, die das bereits bestehende Hilfe- und Unterstützungsangebot berücksichtigten. „So unterschiedlich die Ziele in den einzelnen Städten und Kreisen auch waren, wir haben in allen Städten und Kreisen eine nachhaltige Qualitätsentwicklung angestoßen. Darauf können alle Beteiligten stolz sein“, sagte sie.

Erfolg des Programms liegt in der Konzeptvielfalt

Für Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie der Universitätsklinik Ulm, liegt der Erfolg des Programms in der Konzeptvielfalt. „Das Netzwerk verbindet sehr vielfältige Ansatzpunkte, die vor allem die individuellen Rahmenbedingungen vor Ort berücksichtigen und zugleich zu einem hohen Standard im Lande beitragen können.“ Die Leiterin des Projekts, Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain, ergänzte: „Wir konnten mit dem Programm die enge Kommunikation, Kooperation und Vernetzung zwischen der Kinder- und Jugendhilfe einerseits und den Einrichtungen des Gesundheitswesens andererseits erfolgreich umsetzen.“ Beispielhaft nannte sie die Einrichtung einer Koordinationsstelle für Frühe Hilfen in mehreren Kreisen oder die Entwicklung entsprechender Datenbanken.