Das Sozialministerium will junge Menschen vor den Gefahren von riskantem Alkoholkonsum schützen und fördert deshalb in den kommenden zwei Jahren entsprechende Präventionsprojekte in 15 Städten und Gemeinden im Land.
Für die Projekte stehen insgesamt 400.000 Euro zur Verfügung, wie Sozialministerin Katrin Altpeter mitteilte. Gefördert werden Projekte, bei denen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gezielt an den öffentlichen Plätzen aufgesucht und angesprochen werden, an denen es erfahrungsgemäß zu Trinkgelagen kommt, und Projekte, bei denen den Jugendlichen anstelle von Alkohol alternative Freizeitangebote gemacht werden.
Ministerin Altpeter: „In den letzten Jahren beobachten wir mit Sorge, dass der Alkoholkonsum bei jungen Menschen teilweise erschreckende Ausmaße angenommen hat, vor allem auf öffentlichen Plätzen und wenn die Jugendlichen in größeren Gruppen unterwegs sind. Durch das sinnlose Betrinken gefährden die Jugendlichen aber nicht nur sich selbst, oft kommen auch Dritte zu Schaden – sei es durch Lärmbelästigung, Vandalismus oder Körperverletzung.“ Sie sei sicher, dass die direkte Ansprache der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein erfolgversprechender Weg sei, um möglichen oder weiteren Alkoholmissbrauch zu verhindern. „Man kann auch ohne Alkohol viel Spaß haben und das müssen wir auch wieder in die Köpfe der jungen Leute bekommen“, sagte Altpeter.
Netzwerk von verschiedenen Akteuren
Unter den ausgewählten Projekten sind der Ministerin zufolge sowohl größere Vorhaben im städtischen Raum als auch kleinere Projekte in eher ländlich geprägten Gebieten. „Riskanten Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen gibt es nicht nur in der Stadt oder nicht nur auf dem Land“, erklärte sie. Bei der Auswahl der Projekte ist zudem besonderer Wert darauf gelegt worden, dass sie in den Kommunen in ein Netzwerk von verschiedenen Akteuren wie Jugend- und Suchthilfe integriert sind. „Singuläre Maßnahmen einer einzelnen Institution gegen zu viel Alkohol sind erfahrungsgemäß nicht sehr erfolgreich“, so die Ministerin. Ausschlaggebend für das Gelingen sei ein Zusammenwirken von ordnungsrechtlichen, stadtplanerischen und suchtpräventiven Maßnahmen. Altpeter ist überzeugt, dass die beteiligten Kommunen auch langfristig von der Teilnahme an dem Programm profitieren. „Über die Projekte stärken wir die Vernetzung und die Strukturen von Jugend- und Suchthilfe auch über die Programmlaufzeit hinaus“, so die Ministerin.
Förderprogramm „Jugend im öffentlichen Raum“
Für die Teilnahme an dem Förderprogramm „Jugend im öffentlichen Raum – Prävention von riskantem Alkoholkonsum“ wurden 25 Bewerbungen eingereicht. Ein mit Fachleuten besetztes Auswahlgremium hat daraus 15 Projekte mit unterschiedlichen Ansätzen ausgewählt. Die Projekte sind über ganz Baden-Württemberg verteilt und decken sowohl den ländlichen als auch den städtischen Bereich ab.