Als ein gelungenes Beispiel für präventiven Kinderschutz lobte Sozialministerin Katrin Altpeter das Aktionsprogramm Familienbesucher der Stiftung Kinderland bei der Projektabschlussveranstaltung in Stuttgart. Bei dem Projekt begleiten geschulte Fachkräfte junge Familien in den ersten Lebenswochen des neugeborenen Kindes. Aufgrund seines großen Erfolgs wird das Programm ausgebaut und verstetigt. „Das Aktionsprogramm wird von den Eltern so gut angenommen, weil jede Familie eine ganz individuelle und passgenaue Unterstützung erhält“, betonte Altpeter. Das Programm erweitere das bestehende umfangreiche Angebot an Frühen Hilfen und Kinderschutzprojekten in Baden-Württemberg, mit dem die Landesregierung darauf abzielt, jungen Familien und Kindern in Baden-Württemberg bestmögliche Startbedingungen zu bieten. „Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Sie brauchen von Anfang an unseren Schutz und unsere Fürsorge“, sagte die Ministerin.
Gerade in der ersten Zeit nach der Geburt würden wichtige Grundlagen für die Entwicklung des Kindes und das weitere Familienleben gelegt, sagte Altpeter. „Bei dem Programm Familienbesucher haben frischgebackene Eltern die Chance, ganz praktisch von geschulten Fachkräften zu lernen. Sie können konkrete Fragen rund um das Baby stellen und sich über Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten informieren.“ Auf diese Weise werde die Familienkompetenz von Anfang an gestärkt, damit Überlastungssituationen gar nicht erst entstünden.
Die Ministerin erinnerte daran, dass die Landesregierung seit dem Regierungswechsel bereits viel Geld in die Hand genommen habe, um Familien in Baden-Württemberg zu unterstützen. Mit dem von Landesregierung und kommunalen Landesverbänden im Dezember 2011 unterzeichneten Pakt für Familien mit Kindern seien die Betreuungsangebote für Ein- bis Dreijährige, die Sprachförderung in Kindergärten und die Schulsozialarbeit im Land entschieden verbessert worden. Allein den Ausbau der Kleinkindbetreuung fördert die Landesregierung in diesem und im kommenden Jahr mit zusätzlichen 640 Mio. Euro und stellt damit den Kommunen für den Ausbau 2012 und 2013 fast 1 Milliarde Euro zur Verfügung.
Erfreut zeigte sich die die Ministerin über die vielen Projekte im Bereich der Frühen Hilfen, die in den vergangenen Jahren erfolgreich durchgeführt worden seien. Im Rahmen des Landesprogramms „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ konnte das Sozialministerium bislang 18 Stadt- und Landkreise beim Aufbau von Netzwerken der Akteure vor Ort unterstützen. Nun wird das Projekt –mit weiteren Kreisen – fortgesetzt. Auch die Weiterbildung von Hebammen zu Familienhebammen habe das Land gezielt finanziell gefördert, um allen Kreisen den Einsatz dieser speziell geschulten Fachkräfte zu ermöglichen.
„Jetzt geht es darum, gelungene Projekte bei den Frühen Hilfen und dem präventiven Kinderschutz in die Fläche zu bringen und zu verstetigen“, erklärte die Ministerin. Baden-Württemberg sei dabei auf einem guten Weg. Durch die Bundesinitiative „Netzwerk Frühe Hilfen und Familienhebammen“ habe das Land zusätzliche Möglichkeiten, gute Ansätze dauerhaft fortzuführen. Bei den Verhandlungen zum Bundeskinderschutzgesetz konnte das Land durchsetzen, dass allein im Jahr 2012 fast 3 Mio. Euro nach Baden-Württemberg fließen werden.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg