Sozialministerin Katrin Altpeter nimmt an diesem Freitag (14. März) in Berlin an einer internationalen Tagung zum schwedischen Weg bei der Bekämpfung der Prostitution teil.
Die Veranstaltung findet in der Schwedischen Botschaft in Berlin statt mit zahlreichen hochkarätigen Fachleuten. Erfahrene schwedische Experten aus Justiz, Polizei und Sozialarbeit berichten über ihre Erfahrungen und diskutieren mit deutschen Experten aus Politik, Polizei und Justiz. Die Einführung übernimmt die schwedische Justizkanzlerin, die ranghöchste juristische Vertreterin der schwedischen Exekutive.
Das „Schwedische Modell“ spielt derzeit in der politischen Auseinandersetzung über die Prostitution eine große Rolle. Auch Ministerin Altpeter hat sich öffentlich für diesen Weg ausgesprochen. Das 1999 in Schweden eingeführte Gesetz sieht umfassende Ausstiegshilfen für Prostituierte vor, verstärkte Verfolgung von Zuhältern und Menschenhändlern und die Bestrafung der Freier.
Auch das Europäische Parlament hat sich vor zwei Wochen (am 26.2.2014) in einer Resolution mehrheitlich für den schwedischen Weg ausgesprochen. Die meisten Abgeordneten waren der Meinung, dass eine der besten Wege, Prostitution und Frauen- bzw. Mädchenhandel zu bekämpfen, das sogenannte nordische Modell ist, das in Schweden, Island und Norwegen angewendet werde. Es sieht Prostitution als eine Verletzung der Menschenrechte und als eine Form von Gewalt gegen Frauen. In ihrer Resolution unterstreichen die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, mit dem schwedischen Weg würden diejenigen kriminalisiert, die für Sex bezahlen, und nicht die, die ihn verkaufen. Die Abgeordneten riefen deshalb die Mitgliedstaaten dazu auf, dem nordischen Modell zu folgen.
Altpeter: „Ich teile die Auffassung der großen Mehrheit des Europäischen Parlaments zur Bekämpfung der Prostitution. Deshalb möchte ich die Chance nutzen, bei der Expertentagung in Berlin von hochrangigen schwedischen Fachleuten wertvolle Informationen über den schwedischen Weg zu bekommen. Ich freue mich darauf, aus erster Hand noch mehr darüber zu erfahren, wie sich das schwedische Gesetz auf das Prostitutionsgeschehen ausgewirkt hat.“