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Altpeter besucht Landkreis Emmendingen

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Arbeits- und Sozialministerin Katrin Altpeter kommt heute in den Landkreis Emmendingen. Am frühen Nachmittag stellt sie auf einer Fachtagung zum Thema "Sozialer Arbeitsmarkt in Zeiten der Vollbeschäftigung" in Emmendingen das Landesprogramm „Gute und sichere Arbeit“ vor. Danach nimmt die Ministerin am Spatenstich des Mehrgenerationenhauses in Rheinhausen teil. Am Abend diskutiert Ministerin Altpeter mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Pflegebereich bei einer öffentlichen Veranstaltung in Waldkirch über die Zukunft der Pflege.

Programm „Gute und sichere Arbeit“: Neue Chance für Arbeitslose

Ministerin Altpeter ist es ein wichtiges Anliegen, neue Beschäftigungschancen für Benachteiligte auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen. Auch wenn der baden-württembergische Arbeitsmarkt vergleichsweise gut dasteht, sind mehr als 60.000 Langzeitarbeitslose aus Sicht von Altpeter zu viel. Mit ihrem Programm „Gute und sichere Arbeit“, will sie diesen Menschen neue Chancen bieten. „Wir brauchen unkonventionelle Ansätze, um denen zu helfen, die mit besonderen Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche oder bei der Ausbildung zu kämpfen haben“, erklärte die Ministerin.

Das Programm „Gute und sichere Arbeit“ umfasst fünf Bausteine für unterschiedliche Zielgruppen. Dabei geht es besonders um Menschen mit mehreren Vermittlungshemmnissen, wie beispielsweise ältere Arbeitslose mit teils chronischen Erkrankungen, aber auch jüngere Arbeitslose ohne Ausbildung oder mit Sucht- oder schlicht Sprachproblemen. Bundesweit einzigartig ist der Ansatz, durch einen Passiv-Aktiv-Tausch modellhaft einen sozialen Arbeitsmarkt zu entwickeln. Dabei wird („passive“) Unterstützung von Arbeitslosen dadurch „aktiviert“, dass sie als „Zuschuss“ für einen Arbeitsplatz gezahlt wird. „Wir wollen Arbeit anstatt Arbeitslosigkeit finanzieren und Arbeitslose nachhaltig in den ersten Arbeitsmarkt integrieren“, erläuterte Sozialministerin Altpeter. Außerdem sollen Arbeitslosenzentren und Beschäftigungsförderstellen modellhaft unterstützt werden. Da gerade bei Langzeitarbeitslosen häufig chronische Gesundheitsstörungen vorhanden sind, ist „Arbeit und Gesundheit“ ein weiterer Baustein des Konzepts.

Allein in diesem Jahr stehen mehr als zehn Millionen Euro für das Programm „Gute und sichere Arbeit“ zur Verfügung. Davon kommen fünf Millionen Euro aus Haushaltsmitteln des Landes, die andere Hälfte wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) des Sozialministeriums finanziert. Hinzu kommen Ko-Finanzierungsmittel Dritter, wie der Bundesagentur für Arbeit.

Bessere Unterstützung in der häuslichen Pflege

Ihren Ansatz für eine bessere Unterstützung von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen sowie eine stärkere Entlastung pflegender Angehöriger wird Ministerin Altpeter bei einem Runden Tisch Pflege am Abend in Waldkirch vorstellen. Das Sozialministerium stellt für die Förderung von ambulanten Angeboten zur Betreuung von Pflegebedürftigen und Demenzkranken in 2012 insgesamt 2,2 Mio. Euro und damit 700.000 Euro mehr als bisher zur Verfügung. „Alle Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, sollen so lange, so selbstbestimmt und so würdevoll wie möglich zuhause leben können“, erklärte Sozialministerin Katrin Altpeter. Gute Pflege in den eigenen vier Wänden gelinge am besten durch ein enges Zusammenspiel von professionellen Angeboten, bürgerschaftlichem Engagement und der Unterstützung von Familie und Freunden, so die Ministerin.

Professionelle Pflegeangebote sind in Baden-Württemberg bereits flächendeckend vorhanden. Altpeter will jedoch auch bürgerschaftlich organisierte Initiativen in der Pflege stärken. Darüber hinaus setzt die Ministerin auf den Ausbau von Seniorennetzwerken, deren Mitglieder die Pflegebedürftigen beispielsweise beim Spaziergang oder beim Gang zum Arzt begleiten. Gemeinsam mit den Kommunen und den Pflegekassen will das Land Pflegebegleiter-Initiativen einrichten, die als Anlaufstelle für pflegende Angehörige dienen sollen.

In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten 20 Jahren nach einer Prognose des Statistischen Landesamtes von rund 250.000 auf rund 350.000 Menschen. Im gleichen Zeitraum nimmt der Bedarf an Pflegekräften von knapp 100.000 auf etwa 160.000 Personen zu.

Informations- und Werbekampagne für Pflege- und Sozialberufe

Erst am Montag dieser Woche (22. Oktober) hatte Sozialministerin Altpeter in Stuttgart eine Informations- und Werbekampagne für die Pflege- und Sozialberufe gestartet. „Wir brauchen dringend mehr Kräfte in den Pflegeberufen, sozialen und hauswirtschaftlichen Berufen. Sie sorgen für die Pflege und Betreuung von Menschen und leisten so für unsere Gesellschaft einen unverzichtbaren Beitrag“, sagte Sozialministerin Altpeter zum Auftakt der Kampagne „Vom Fach – Für Menschen. Pflege- und Sozialberufe in Baden-Württemberg“.

Sie habe sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zu ergreifen, um dem Pflegekräftemangel zu begegnen, die Attraktivität der Pflege insgesamt zu steigern und auf eine neue gesellschaftliche Anerkennung der Pflege hinzuwirken. Die Informations- und Werbekampagne sei dafür ein wichtiger Baustein, so die Ministerin. Sie soll bis zum Ende der Legislaturperiode laufen und hat in diesem Jahr 170.000 Euro, in den Folgejahren jeweils 100.000 Euro zur Verfügung.

Die Kampagne richtet sich nach den Worten von Ministerin Altpeter an Schulabgänger und an Personen, die nach einer Familienphase, nach Arbeitslosigkeit oder beruflicher Umorientierung vor der Entscheidung einer (neuen) Berufswahl stehen. Es würden auch gezielt in Baden-Württemberg lebende Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen. In Pflege und Betreuung sei diese Gruppe bisher unterproportional vertreten, obwohl die Zahl der älteren Migrantinnen und Migranten, die Hilfe benötigten, mehr und mehr zunehme, so die Ministerin.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg