Innovative Ansätze zur Verbesserung der Qualität im Gesundheitswesen wurden am Freitag (21.10.) mit dem „Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg“ ausgezeichnet. Gesundheitsministerin Katrin Altpeter überreichte im Haus der Wirtschaft in Stuttgart die Preise und sagte: „Mit dem Preis wollen wir den Wettbewerb und den Austausch der Ideen fördern und Vorbilder für besonders gute Qualität im Gesundheitswesen bekannt machen. Der Preis soll Impulsgeber für eine lebendige Qualitätskultur im Gesundheitswesen sein.“ Als Sieger ausgezeichnet wurden das Projekt „Konzeption niederschwelliger Angebote für Menschen mit Demenz und psychischen Erkrankungen in der ambulanten Pflege“ des Ambulanten Pflegedienstes Gugeller & Niegisch aus Kernen und das Projekt „Qualitätssteigerung und Kostenoptimierung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Orthopädie-Technik und Physiotherapie nach Amputation an der unteren Extremität“ des Orthopädie + Vital Zentrums Piro GmbH aus Villingen-Schwenningen. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von jeweils 6 000 Euro verbunden. Den dritten Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 3 000 Euro, erhält das Projekt „Praxisorientiertes Beschwerdemanagement als Teil eines integrierten Risikomanagements“ des Städtischen Klinikums Karlsruhe.
„Die Qualität der Versorgung ist eines der wichtigsten Themen unseres Gesundheitswesens“, sagte die Ministerin. Der Qualitätsförderpreis habe ein bemerkenswertes Qualitätspotential in allen Bereichen des baden-württembergischen Gesundheitswesens gezeigt. „Wir müssen dieses Wissen nutzen und in die Fläche transportieren. Ziel des Preises ist es ja gerade auch, dass Projekte übertragen und in der Versorgung verankert werden“, so Altpeter. Daher stehe das zehnjährige Jubiläum des Qualitätsförderpreises auch unter dem Motto „Was zählt, ist Nachhaltigkeit“.
Was ist aus den bisher ausgezeichneten Projekten geworden?
So sei das Jubiläum auch Anlass gewesen, einen näheren Blick auf die bisher ausgezeichneten Projekte zu werfen. „Was ist aus ihnen geworden? Konnten Sie sich weiter entwickeln? haben wir uns gefragt“, so Altpeter. Als gelungenes Beispiel bezeichnete die Ministerin die Sturzprävention in Pflegeheimen. Das Siegerprojekt aus 2005, das in Ulm seinen Anfang nahm, wurde bisher in über 320 Einrichtungen eingeführt und konnte beachtliche Erfolge erzielen. Nach einer Auswertung in 82 Pflegeheimen mit über 8 000 Bewohnerplätzen sank die Zahl der Stürze von 4 532 auf 3 576. Das entspricht einem Rückgang von 21 Prozent. Auch sank die Zahl der Krankenhauseinweisungen um fast 30 Prozent. „Ebenso konnten dank der Sturzprävention die Zahl der Brüche um über 10 Prozent verringert werden“, schilderte Altpeter. „Das ist gerade für ältere Menschen, bei denen Brüche oft schlecht heilen, besonders wichtig.“ Erreicht wurde dies alles durch die Schulung der Mitarbeiter durch Experten, Kraft- und Gleichgewichtstraining der Heimbewohner und einer Dokumentation der Stürze zur Analyse des Sturzgeschehens.
Hinweis für die Redaktionen:
Das Preisgeld von insgesamt 15.000 € wurde von der Robert-Bosch-Stiftung zur Verfügung gestellt. Die Preisträger wurden aus 19 eingereichten Projekten ausgewählt.
Nachfolgend werden die Siegerprojekte näher beschrieben. In der Broschüre „10 Jahre Qualitätsförderpreis Baden-Württemberg“ sind alle Siegerprojekte näher beschrieben.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg