Anlässlich des diesjährigen Aktionstags gegen Glücksspielsucht hat Sozialministerin Katrin Altpeter vor den Gefahren der Glücksspielsucht gewarnt. „Bei keiner anderen Sucht ist die Gefahr der Verschuldung und Verarmung von Betroffenen und ihren Familien so groß“, so die Ministerin.
Betroffenen riet sie: „Wenn Sie bei sich selbst oder bei jemandem in Ihrem Umfeld ein auffälliges Glücksspielverhalten bemerken, dann zögern Sie nicht und suchen Sie Hilfe.“ Beratungsstellen überall im Land listet die von Sozialministerium und Landesgesundheitsamt ins Leben gerufene Internetseite „Spaß statt Sucht“ auf, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in den Blick nimmt und ausführlich über das Thema informiert.
Besonders junge Männer weisen laut einer 2014 veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ein erhöhtes Risiko für besorgniserregendes Glücksspielverhalten auf. Während das Spielverhalten im untersuchten Zeitraum 2013 bei 4,9 Prozent der befragten 18‑20‑jährigen Frauen und Männer „problematisch“ oder „pathologisch“ war, stieg dieser Wert mit 9,2 Prozent auf fast das Doppelte, wenn man nur das Verhalten der 18-20-jährigen Männer betrachtete. Bei Männern zwischen 14 und 30 Jahren steigt der Anteil der pathologischen Glücksspieler auf das Sechsfache des Durchschnittswerts der Gesamtbevölkerung an.
„Ist Glücksspiel erst einmal zur Sucht geworden, bestimmt die Krankheit den Alltag“, so Ministerin Altpeter. Ein pathologischer Glücksspieler benötige hohe Geldsummen, die über die Dauer der Krankheit die finanziellen Möglichkeiten der Familie oft überstiegen und die Beibehaltung des bisherigen Lebensstandards nicht mehr ermöglichten. „In der Regel trägt die Familie des Betroffenen alle Konsequenzen der Verschuldung und Verarmung mit“, sagte Altpeter. Nicht selten seien Arbeitslosigkeit, der Verlust der Wohnung und das Fehlen von Lebensmitteln und Kleidung die Folge, hinzu kämen soziale Folgen wie Trennung und Vereinsamung.
Weitere Informationen
Anlässlich des Aktionstags finden in mehreren Kreisen in Baden-Württemberg Veranstaltungen statt. In Heilbronn beispielsweise macht das Diakonische Werk mit Plakatständen auf die Gefahren der Glücksspielsucht aufmerksam, in Schwäbisch Gmünd informieren der Kreisdiakonieverband und der Suchtbeauftragte des Kreises auf der Landesgartenschau über das Thema und in Ravensburg plant die Caritas Bodensee-Oberschwaben eine Informationsveranstaltung für Angehörige von Suchtkranken.