Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt von europäischer Schuldenkrise bislang unbeeindruckt

Der kräftige Wirtschaftsaufschwung im Land hat auch im November der Schuldenkrise in Europa widerstanden. „Die Arbeitslosigkeit im Land hat in diesem Monat den niedrigsten Wert seit 1991 erreicht“, bilanzierten Arbeitsministerin Katrin Altpeter und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid anlässlich der Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen. Sie stellten weiter fest: „Die anhaltend rege Kräftenachfrage mit derzeit 77.738 offenen Stellen gibt berechtigte Hoffnung, dass der Arbeitsmarkt auch in den kommenden Monaten stabil bleiben wird.“

Arbeitsministerin Altpeter machte zugleich darauf aufmerksam, dass immer noch zu viele Menschen ohne Beschäftigung sind. Etwa die Hälfte der rund 15.000 jugendlichen Arbeitslosen habe zudem auch keinen Ausbildungsabschluss. Altpeter: „Gerade diese jungen Leute müssen wir im Vorfeld oder im Rahmen einer Berufsausbildung intensiv begleiten, um ihnen einen Ausbildungsabschluss und damit auch bessere Zukunftsperspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“ Im Rahmen ihres Programms „Gute und sichere Arbeit“ lasse sie derzeit einen Vorschlag für die Unterstützung der Ausbildung benachteiligter junger Menschen erarbeiten.  Auch viele Langzeitarbeitslose und Ältere profitierten nur wenig oder gar nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung im Land, so die Ministerin weiter.

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid betonte: „Die anhaltend hohe Arbeitskräftenachfrage ist das beste Argument, dass wir eine Fachkräfte-Allianz für Baden-Württemberg brauchen.“ Schmid: „Mit der Fachkräfte-Allianz wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern das Potenzial an Fachkräften für die Wirtschaft steigern und die Menschen stabil in den Arbeitsmarkt integrieren“. Mit der Unterzeichnung des Bündnispapiers am 15. Dezember durch Minister Schmid und die Allianzpartner - das sind neben dem Land die Organisationen der Wirtschaft, die Gewerkschaften, die kommunalen Spitzenverbände und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit – wird erstmals in Baden-Württemberg eine Allianz für Fachkräfte gegründet.

Insgesamt waren im November in Baden-Württemberg 203.364 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies fast 37.000 weniger. In vielen Regionen liegt die Arbeitslosenquote noch deutlich unter der landesweiten Quote von 3,6 Prozent.

Bei den jungen Menschen war im Vergleich zum Oktober 2011 mit minus 9,4 Prozent ein überdurchschnittlich hoher Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Aktuell sind noch etwa 15.000 Jugendliche bei den Agenturen im Land arbeitslos gemeldet.  

Die baden-württembergische Arbeitsministerin kritisierte scharf die vorgesehenen Kürzungen der Bundesregierung im Bereich der Arbeitslosenförderung. Die Bundesregierung wolle hier bereits im nächsten Jahr 1,7 Milliarden Euro streichen. Altpeter nannte diese Kürzungen kurzsichtig: „Diese Kürzungen gehen voll zu Lasten der Schwachen am Arbeitsmarkt, also zu Lasten der benachteiligten Jugendlichen, der Alleinerziehenden, Älteren und Langzeitarbeitslosen.“

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg / Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg