Auf dem Produktionsgelände der Firma Hengstenberg in Bad Friedrichshall fand heute die Auftaktveranstaltung der Initiative „Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie“ (GDA) Ernährungsindustrie statt“. Sozial- und Arbeitsministerin Katrin Altpeter betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der GDA für die Ernährungsindustrie in Deutschland. „Dieser Industriezweig ist mit einem Jahresumsatz von 150 Mrd. Euro und 535.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland.“ Aufgrund dieser Tatsache müsse man sich bereits heute Gedanken darüber machen, welche Folgen die demografische Entwicklung und krankheitsbedingte Ausfälle für die in diesem Sektor überwiegend klein- und mittelständischen Unternehmen und deren Leistungsfähigkeit haben und wie der Gesundheitsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessert werden kann.
Aufgrund eines zunehmenden Wettbewerbs um qualifizierte Arbeitskräfte sei es wichtig, so Altpeter, dass Erkrankungen vermieden werden oder aber rechtzeitig diagnostiziert werden können. „Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie sowie das betriebliche Gesundheitsmanagement sind dafür zwei erfolgsversprechende Strategien“, so die Ministerin.
Oberstes Ziel der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist eine bessere Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes zur Verringerung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen. Damit soll insbesondere Erkrankungen des Muskel-Skelett-Bereiches langfristig vorgebeugt werden.
Als für die Nahrungsmittelindustrie typische Arbeitsbelastungserkrankungen nannte sie chronische Rückenschmerzen durch langes Stehen, Heben und Tragen oder einseitige belastende Tätigkeiten in Produktion, Lager und Logistik. „Neben dem Erkennen der belastenden Tätigkeiten ist besonders die Höhe, die Dauer und die Häufigkeit der Belastungen zu ermitteln“, sagte die Ministerin. „Nur so können Gefährdungen für Rücken und Gelenke erkannt und beurteilt werden.“
Auch der Schutz und die Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung ist nach den Worten von Ministerin Altpeter ein wesentlicher Bestandteil der GDA. „Dazu zählt das frühzeitige Erkennen einer verstärkten psychischen Belastung sowie präventive, arbeitsorganisatorische und gesundheitsfördernde Maßnahmen zu deren Verminderung“, erläuterte die Ministerin.
Bereits im vergangenen Jahr initiierte das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg zusammen mit der Gewerbeaufsicht eine Aktion, bei der 742 Betriebe daraufhin überprüft wurden, ob bei der Erarbeitung einer Gefährdungsbeurteilung auch psychische Belastungen berücksichtigt wurden. „Die Zukunft gehört verstärkt der Prävention und dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Dessen Inhalte sollen deshalb auf Landesebene gemeinsam weiterentwickelt und konkretisiert werden“, so Altpeter.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg