Die Erholung des baden-württembergischen Arbeitsmarktes hat sich im Juni fortgesetzt. Im Vergleich zum Vormonat Mai ging die Zahl der Arbeitslosen um rd. 2.500 Personen bzw. 1,1 Prozent zurück. Mit 213.013 Arbeitslosen hat die Arbeitslosigkeit im Land erneut den niedrigsten Wert seit 20 Jahren erreicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 4.200 Menschen (-1,9 Prozent) weniger ohne Arbeit. „Wenn wir dieses Niveau auch über die Sommermonate halten, setzt sich die Erfolgsgeschichte des baden-württembergischen Arbeitsmarktes trotz der unruhigen Zeiten an den Finanzmärkten fort“, erklärten Arbeitsministerin Katrin Altpeter und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen für Baden-Württemberg am Donnerstag (28. Juni) in Stuttgart.
Sorge bereitet Arbeitsministerin Altpeter, dass früher Arbeitslose mit Vermittlungshemmnissen in den meisten Fällen nur zeitlich befristet eingestellt würden. Überhaupt zeige sich ein Trend hin zu zeitlich befristeten Arbeitsverträgen. Vor wenigen Tagen vom Statistischen Landesamt veröffentlichte Daten machten deutlich, dass mittlerweile jedes zehnte Arbeitsverhältnis im Land befristet sei, erklärte Altpeter. Vor allem Frauen, Jugendliche und Menschen ohne berufliche Qualifikation seien überdurchschnittlich häufig nur noch befristet beschäftigt. Fast ein Drittel (28 Prozent) der abhängig Erwerbstätigen unter 30 Jahren haben laut der Untersuchung nur noch einen befristeten Arbeitsvertrag. „Für die Menschen im Land ist nicht nachvollziehbar, dass sie von vielen Unternehmen keinen unbefristeten Arbeitsvertrag angeboten bekommen“, sagte Ministerin Altpeter. „Überall lesen sie, dass die Unternehmen händeringend qualifizierte Mitarbeiter suchen. Sie selbst will aber kaum jemand unbefristet einstellen.“ Sie werde sich dafür einsetzen, dass reguläre Arbeitsverhältnisse wieder zum Regelfall würden, so Altpeter.
Wirtschaftsminister Schmid hob die positive Lage auf dem Arbeitsmarkt für Jugendliche hervor: „Die gute Lage auf dem Ausbildungsmarkt gibt Rückenwind für unsere Kampagne gut-ausgebildet.de, mit der wir für die Attraktivität der Berufsausbildung werben.“ Schmid erinnerte an die Bilanz des Ausbildungsjahrs 2011: „Der Ausbildungsmarkt entwickelte sich 2011 positiv: Mehr Ausbildungsverträge, mehr gemeldete Ausbildungsplätze als Bewerber, weniger Bewerber im Übergangsbereich“. Schmid hatte Anfang Juni die Informationskampagne „Meine Ausbildung. Meine Zukunft – gut-ausgebildet.de“ gestartet.
Unter www.gut-ausgebildet.de werben 40 Kurzfilme für Ausbildungsberufe von A wie Altenpfleger bis Z wie Zimmerer. Die Filme sind auch auf dem Internetkanal Youtube (youtube.com/berufezappen) zu finden. Ergänzend dazu bietet facebook.com/gut-ausgebildet die Möglichkeit, Antworten auf Fragen zu bestimmten Ausbildungsberufen oder allgemein zur Ausbildung zu bekommen.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg