Sozialministerin Katrin Altpeter will die bislang modellhaft eingerichteten Beratungsstellen für Pränataldiagnostik dauerhaft als Teil der Schwangerschaftsberatung in Baden-Württemberg etablieren.
Wie sie in Stuttgart bekannt gab, wird die Arbeit der Informations- und Vernetzungsstellen Pränataldiagnostik (IuV-Stellen PND) an den Schwangerschaftsberatungsstellen von pro familia Stuttgart, dem Diakonischen Werk Karlsruhe, dem Sozialdienst katholischer Frauen in Mannheim und der Schwangerschaftsberatungsstelle in Ulm deshalb über den ursprünglichen Förderzeitraum hinaus fortgeführt. Damit stärkt Baden-Württemberg seine bundesweite Vorreiterrolle in der Schwangerschaftsberatung. „Viele Schwangere nutzen heute die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik. Je nach Ergebnis können die vorgeburtlichen Untersuchungen dazu führen, dass die Frauen und ihre Partner sich mit schwierigen Fragen auseinandersetzen müssen. Mir ist es wichtig, dass sie dabei nicht allein gelassen werden und möglichst frühzeitig neben medizinischer auch psychosoziale Unterstützung und Beratung erhalten. Das leisten die Beratungsstellen für Pränataldiagnostik in herausragender Weise“, so die Ministerin.
Seit der Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes im Jahr 2010 haben Frauen während und nach einer Pränataldiagnostik einen Rechtsanspruch auf Beratung. In Baden-Württemberg wurden deshalb - zunächst modellhaft und befristet bis Ende Juni 2014 – entsprechende Informations- und Vernetzungsstellen eingerichtet. Ihr Angebot ergänzt die Arbeit der 124 geförderten staatlich anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen im Land.
Ministerin Altpeter wies darauf hin, dass sich die IuV-Stellen PND in den letzten Jahren als zentrale Anlaufstelle für Betroffene und für die regionalen Schwan-gerschaftsberatungsstellen bewährt haben. Zu den Aufgaben der IuV-Stellen PND gehören auch die Vernetzung der Akteure, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Fragen rund um Pränataldiagnostik und die Kooperation mit unterschiedlichen Zielgruppen, wie zum Beispiel Jugendlichen, um eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Pränataldiagnostik zu initiieren.
Den Erfolg des baden-württembergischen Modells bestätigt auch Prof. Dr. Christiane Woopen, die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik wissenschaftlich begleitet hat. Ihr Abschlussbericht empfiehlt allen Ländern die Institutionalisierung von Netzwerkberatungsstellen wie in Sachsen und Baden-Württemberg.
Weitere Informationen
Weitere Informationen über das Thema Pränataldiagnostik sowie über das Angebot der Beratung bei vorgeburtlichen Untersuchungen durch Schwangerschaftsberatungsstellen finden Sie auf der Homepage der Informations- und Vernetzungsstellen Pränataldiagnostik (IuV-Stellen PND) in Baden-Württemberg: www.pnd-beratung.de.