„Der „Innovationspreis Integration“ würdigt das besondere Engagement, um schwerbehinderten Menschen Arbeits- und Beschäftigungsperspektiven mit der Zielrichtung allgemeiner Arbeitsmarkt zu bieten“, sagte der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Gerd Weimer, anlässlich der heutigen (29. November 2011) Auszeichnung des Beruflichen Bildungszentrums des Heggbacher Werkstattverbunds im Rathaus in Biberach.
Die Auszeichnung wurde gemeinsam vom Landes-Behindertenbeauftragten und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg verliehen. Gerd Weimer überreichte die Auszeichnung und einen Scheck in Höhe von 3.000 Euro an das Berufsbildungszentrum des Heggbacher Werkstattverbunds.
„Mit dem Preis sollen innovative Ideen und besonderes Engagement für die Verbesserung der Teilhabe von schwerbehinderten Menschen am allgemeinen Arbeitsmarkt öffentlich gewürdigt werden. Die Auszeichnung ist ein sichtbares Zeichen des Dankes und der öffentlichen Anerkennung und soll Mut für Veränderungen im Denken und Handeln machen, um Menschen mit Behinderungen verbesserte Perspektiven beim Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu bieten“, betonte Gerd Weimer. Dies gelte umso mehr, als von der guten Lage am Arbeitsmarkt schwerbehinderte Menschen bislang nicht nennenswert profitierten.
Das Recht auf Arbeit und die Möglichkeit, den Lebensunterhalt selbst zu verdienen, sei ein wichtiger Beitrag für die selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. „Arbeit und Beschäftigung verschaffen Anerkennung und Wertschätzung für geleistete Beiträge und sind ein wichtiger Schrittmacher auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft. Selbstverständlich in allen Lebensbereichen dazugehören, das ist die zentrale Weichenstellung in Richtung einer umfassend inklusiven und barrierefreien Gesellschaft“, zeigte sich der Landes-Behindertenbeauftragte überzeugt.
Der Heggbacher Werkstattverbund hat den Berufsbildungsbereich für Menschen mit geistiger Behinderung bereits frühzeitig unter einem Dach vereint und die Kompetenzen zur Vorbereitung auf die Teilhabe am Arbeitsleben gebündelt. Darüber hinaus werden vom Beruflichen Bildungszentrum berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen angeboten, die speziell für den Übergang wesentlich behinderter junger Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt entwickelt worden sind. „Am Beispiel des Heggbacher Werkstattverbunds wird die zentrale Herausforderung für die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen deutlich: Es geht darum, die Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern, und das ist im öffentlichen Bewusstsein weithin unbekannt. Auf die Beiträge und Potenziale von Menschen mit Behinderungen können und dürfen wir nicht verzichten“, so Gerd Weimer.
Seit 2006 können mit dem Innovationspreis Integration Sonderschulen, Werkstätten, Integrationsunternehmen oder andere Einrichtungen ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise für die Integration besonders betroffener schwerbehinderter Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt eingesetzt haben. In diesem Jahr hat die vom Kommunalverband für Jugend und Soziales einberufene Jury den Heggbacher Werkstattverbund der St. Elisabeth Stiftung, Berufliches Bildungszentrum, Laupheim, Landkreis Biberach, ausgewählt. Mit dem Innovationspreis wird damit erstmalig eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen als Brückenbauer in den allgemeinen Arbeitsmarkt ausgezeichnet.
Quelle:
Der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen