Besuch

Besuch im Hofgut Himmelreich in Kirchzarten

Gruppenfoto vor dem Restaurant: Ramon Kathrein (EUTB-Teilhabeberater), Alexandra Kaufmann (Projektleitung „KIV – Der kommunale Weg zu mehr Inklusion“, Julia Tamm (Kommmunale Behindertenbeauftragte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), Simone Fischer, Mike Münch (Leiter Hotel & Restaurant und Sophie Altenburger (Teamleitung Himmelreicher Berufsvorbereitung)
Von links: Ramon Kathrein (EUTB-Teilhabeberater), Alexandra Kaufmann (Projektleitung „KIV – Der kommunale Weg zu mehr Inklusion“, Julia Tamm (Kommmunale Behindertenbeauftragte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), Simone Fischer, Mike Münch (Leiter Hotel & Restaurant und Sophie Altenburger (Teamleitung Himmelreicher Berufsvorbereitung)

Das Hofgut Himmelreich freut sich, dass Simone Fischer, seit Oktober 2021 neue Landes-Behindertenbeauftragte Baden-Württemberg, der Einladung ins Dreisamtal gefolgt ist.

Als eines der ersten Inklusionsunternehmen in Deutschland vereint die Hofgut Himmelreich gGmbH unter ihrem Dach ein Hotel & Restaurant sowie die Akademie Himmelreich, die sich zurecht als Kompetenzzentrum für Inklusion versteht. Während Ihrem Besuch lernte Frau Fischer sowohl die Vielfalt der Angebote und Projekte, als auch der im Himmelreich tätigen Menschen kennen.

Mike Münch, Leiter des Hotel- und Restaurantbetriebs schildert anschaulich die Arbeit eines inklusiven Teams, in dem alle ihren Beitrag leisten und tagtäglich ihr Bestes für die gemein-same Sache und natürlich für das Wohl Ihrer Gäste geben. Er berichtet von der schweren durch die Pandemie ausgelösten Phasen und den kreativen Lösungen, die in der Not gefunden wurden. Einfach war es dennoch nicht und nun freuen sich alle, dass wieder mehr Lebendigkeit und Begegnung möglich ist.

Daneben hat sich die Akademie Himmelreich seit ihrer Gründung 2007 durch eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen zu einem wichtigen Akteur der überregionalen Inklusionslandschaft entwickelt. Ein Teil dessen wurde Frau Fischer bei ihrem Besuch anschaulich vorgestellt.

Mit dem Modell der Kommunalen Inklusionsvermittler*innen (KIV) verankert die Akademie Himmelreich seit 2014 nachhaltige Strukturen für mehr Teilhabe und Barrierefreiheit in den Kommunen. Beginnend mit dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind inzwischen neun Landkreise in Baden-Württemberg und aus diesen insgesamt 60 Kommunen am Modell beteiligt. Die KIV sind fest in der Kommunalverwaltung verankert und von dort aus Ansprechperson rund um das Thema Inklusion. Sie vermitteln, netzwerken und machen Inklusion zu einem Querschnittsthema vor Ort, von dem alle Bürgerinnen und Bürger profitieren. Gefördert vom Sozialministerium für Gesundheit und Soziales Baden-Württemberg akquiriert die Akademie stetig neue Gemeinden, qualifiziert die KIV für ihre Arbeit, berät und fördert den fachlichen Austausch der KIV innerhalb des Landkreises und darüber hinaus.

Innerhalb der Landkreise werden die Netzwerke von den Kommunalen Behindertenbeauftragten koordiniert, die eng mit der Akademie Himmelreich zusammenarbeiten. Julia Tamm, Beauftragte des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald ist vor Ort und berichtet anschaulich von den Aktivitäten der KIV. Die KIV schaffen neue Orte der Begegnung und versuchen durch innovative Projekte die Gemeinden zu bereichern. Zum Beispiel in Neuenburg am Rhein. Hier gab es dieses Jahr im Mai zum Protesttag der Menschen mit Behinderung einen ganzen Tag der Inklusion auf der Landesgartenschau mit Lesungen, Theater, Musik und vielen Ständen der Träger und Einrichtungen der Behindertenhilfe vor Ort. Durch diese ganzheitlich fachliche Unterstützung wird der Blick auf die Dinge ein anderer, die Haltung verändert sich. Sowohl die Haltung der Verwaltungsmitarbeitenden, der Bürgerinnen und Bürger als auch der Kommunalpolitik und das ist die entscheidende Stärke und der nachhaltige Nutzen der KIV.

Im Anschluss ging es direkt weiter mit der Himmelreicher Berufsvorbereitung (BvB-Reha). Seit 2007 werden in der Akademie Himmelreich jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten in den Bereichen Hotel & Gaststättengewerbe, Hauswirtschaft, Hausmeisterdienste und Lebensmitteleinzelhandel für eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt qualifiziert und zu über 75 % erfolgreich in geeigneten Betriebe vermittelt. Teamleitung Sophie Altenburger beschreibt anschaulich die 18-monatige Qualifizierung.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen auf der gemütlichen Terrasse des Hofguts konnte Frau Fischer sich selbst ein Bild vom Unterricht machen und wurde von den dortigen Teilnehmen-den mit großem Interesse begrüßt. In einer lebendigen Runde erfuhr sie so manches über den Alltag der Lernenden und über Fragen und Wünsche an die Politik in Austausch gehen.

Teilhabeberater Ramon Kathrein stellt Frau Fischer das dort arbeitende Team vor, das Menschen mit Behinderung und deren Angehörige zu allen Fragestellungen berät. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Peer-Beratung: Nahezu alle Beraterinnen und Berater im Team kennen die Themen der Ratsuchenden aus eigener Erfahrung und können ihre Beratungskompetenz durch diese Expertise erweitern. Die EUTB berät regional auch in vier Außenstellen im Landkreis und auf Wunsch auch aufsuchend. Das Team der EUTB gibt Frau Fischer den Wunsch nach einem landesweiten Schulungs- und Vernetzungsprogramm mit auf den Weg, welches die Qualität der Beratungen flächendeckend sichern und die Vernetzung unter den Beratungsangeboten koordinieren soll.

Hofgut Himmelreich

Quelle:

Akademie Himmelreich, Alexandra Kaufmann
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