Gesundheit wird zunehmend digital. Besucherinnen und Besucher der Bundesgartenschau in Mannheim können sich am 24. und 25. Mai am Stand des Gesundheitsministeriums über die Chancen dieser Entwicklung informieren.
Eine KI-Anwendung, die Hautkrebs ähnlich zuverlässig erkennt wie eine Hautärztin oder ein Hautarzt, ein Gerät in der Größe eines Feuerzeugs, mit dem Patientinnen und Patienten ein EKG erstellen und von einer App auswerten lassen können oder die elektronische Patientenakte, in der alle Infos über eine Behandlung greifbar sind – das ist keine Zukunftsmusik, sondern bereits heute technisch möglich und nutzbar. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration ist am Mittwoch und Donnerstag (24.-25. Mai) mit einem Stand auf der Bundesgartenschau in Mannheim (BUGA 2023) vertreten, um dort Digitalisierung im Gesundheitswesen greifbar zu machen und mit konkreten Anwendungen zu präsentieren.
Digitalisierung als Chance
„Gesundheit wird zunehmend digital“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Sonntag (21. Mai) in Stuttgart. „Dass dies eine große Chance für uns alle bedeutet, können BUGA-Besucherinnen und -Besucher hautnah erleben.“
Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum aus Heidelberg und der Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg, die beide im Rahmen der Strategie „Digitalisierung in Medizin und Pflege“ vom Land gefördert und mit Anwendungen beziehungsweise einem Digital Health Truck vertreten sein werden, möchte das Gesundheitsministerium die BUGA 2023 nutzen, um mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und einen Blick in die nahe Zukunft des Gesundheitswesens zu werfen. Bürgerinnen und Bürger können digitale Gesundheitsanwendungen ausprobieren und ihre Fragen loswerden.
Baden-Württemberg als Vorreiter
Das Gesundheitsministerium hatte bereits 2017 gemeinsam mit Akteuren aus Versorgung, Forschung, Wirtschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern der Patientenperspektive die Strategie „Digitalisierung in Medizin und Pflege“ aufgelegt. Seitdem hat das Ministerium rund 50 Projekte mit mehr als 20 Millionen Euro gefördert. So etwa die telemedizinische Behandlung mit dem baden-württembergischen Modellprojekt docdirekt, das der Patientenservice 116 117 inzwischen in die Regelversorgung überführt hat. Die hierdurch gewonnenen Erfahrungen sowie die ausgelösten Anpassungen in den Berufsordnungen der Ärztinnen und Ärzte waren entscheidende Grundlage für das starke Wachstum von Videosprechstunden während der Corona-Pandemie. Baden-Württemberg sieht sich daher als Wegbereiter und Impulsgeber für die Digitalisierung in Medizin und Pflege.
Bund möchte Rückstand aufholen
Mit der im März 2023 vom Bund vorgelegten Digitalisierungsstrategie „Gemeinsam digital“ soll das Digitalisierungstempo im Gesundheitswesen auf Bundesebene beschleunigt werden. So soll unter anderem das E-Rezept bis zum 1. Januar 2024 Standard in der Versorgung werden und auch die Verbreitung der elektronischen Patientenakte (ePA) bis Ende 2024 deutlich verbessert werden. Baden-Württemberg unterstützt dies ausdrücklich.
Ländlichen Raum fokussieren
Die Digitalisierung kann auch dabei helfen, die ländliche Versorgung sicherzustellen, beispielsweise durch Videosprechstunden und Telemonitoring (Fernüberwachung von Vitalwerten wie Puls und Blutdruck). Weitere Instrumente wie die Förderung der Ansiedelung von Ärztinnen und Ärzten in ländlichen Gebieten sowie die im Jahr 2021 in Baden-Württemberg eingeführte Landarztquote können dieses Ziel ebenfalls nachhaltig unterstützen. Daher wird das Gesundheitsministerium auf der BUGA 2023 auch zur Landarztquote informieren.