Der Vorsitzende der Integrationsministerkonferenz der Länder, Baden-Württembergs Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha, hat in Berlin auf die Bedeutung einer regelmäßigen bundesweiten Datenerhebung im Integrationsbereich aufmerksam gemacht.
„Eine zielgerichtete und nachhaltig erfolgreiche Integrationspolitik braucht zuverlässige Daten, die Auskunft darüber geben, ob und in welcher Weise sich die Integration der Menschen mit Migrationshintergrund vollzieht und in welchen Bereichen es noch Handlungsbedarf gibt. Ohne eine solche Datengrundlage ist eine gelingende Integration der vielen Menschen, die zu uns kommen, nicht möglich“, sagte der Minister bei einem Bund-Länder-Workshop zum Integrationsmonitoring in der baden-württembergischen Landesvertretung. Bund und Länder seien gleichermaßen gefordert, eine zukunftsweisende und für die Politik gut verwertbare Berichterstattung auf der Grundlage von Daten und Analysen zu diskutieren.
Die Veranstaltung, die auf einen Beschluss der diesjährigen Konferenz der für Integration zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren der Länder (IntMK) in Friedrichshafen zurückgeht, wurde gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration durchgeführt.
Staatsministerin Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration erklärte: „Kaum eine Diskussion wird so emotional geführt wie die um Integration und Migration. Umso wichtiger ist eine Versachlichung der Debatte durch Daten und Fakten.“
Pakt für Integration mit den Kommunen
Minister Lucha wies in seinem Beitrag auf den in Baden-Württemberg kürzlich unterzeichneten Pakt für Integration hin, den das Land mit den dortigen Kommunen geschlossen hat. Kernstück des Paktes ist die Finanzierung von rund 1.000 Integrationsmanagern. Das Konzept eines flächendeckenden und strukturierten Integrationsmanagements ist bundesweit einzigartig. Insgesamt investiert das Land in diesem und im kommenden Jahr 320 Millionen Euro in die Integrationsarbeit vor Ort.
„Die Integrationsmanager helfen den Geflüchteten, sich in unseren staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen schneller zurechtzufinden – gerade auch, wenn es um den Zugang zum Arbeitsmarkt geht. Bei der Integration der Geflüchteten hat nach einer ersten Phase der Soforthilfe nun die Phase der langfristigen Alltagsintegration begonnen. Gerade auf dem Arbeitsmarkt können wir die Integration konkret voranbringen. Dafür brauchen die Menschen und die Arbeitgeber aber Planungssicherheit. Wer mit seinen Qualifikationen auf unserem Arbeitsmarkt gesucht ist, wer hier arbeitet oder eine Ausbildung macht und sich nichts zuschulden kommen lässt, der sollte auch bleiben dürfen“, so der Minister.