Am 29. September 2011 startet der bundesweite Aktionstag Glücksspielsucht. Das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren und das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart (LGA) machen in der Stuttgarter Königsstraße auf die Problematik der Glücksspielsucht aufmerksam. In ganz Baden-Württemberg laufen weitere Aktionen der Suchtberatungsstellen und kommunalen Suchtbeauftragten.
Unter dem Motto „Glücksspiel – hau´ Dein Geld gleich in die Tonne“ stehen Experten zu Suchtfragen an mehreren Stellen in der Königstraße Rede und Antwort. Mit Hilfe mobiler und stationärer Mülltonnen, aus denen überdimensionale Geldscheine ragen, suchen sie das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern und klären auf und vermitteln wertvolle Informationen.
Glücksspielsucht ist eine Krankheit. Sie bestimmt den Alltag von pathologischen Spielerinnen und Spielern. Bei keiner anderen Sucht ist die Gefahr der Verschuldung und Verarmung so groß. Auch die Familien der Betroffenen werden von den Folgen der Sucht voll getroffen. Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, Fehlen von Dingen des täglichen Bedarfs, Vereinsamung, Brüche in Beziehungen und in der Familie sowie Suizid(-versuche) sind mögliche Folgen einer Glücksspielsucht.
Doch Glücksspielsucht ist nicht ausweglos! Beratung und Therapie aber auch Selbsthilfegruppen können den Spielern helfen. Schuldnerberatungsstellen unterstützen die Betroffenen, die eigene finanzielle Lage wieder in den Griff zu bekommen.
Die Teilnahme an Glücksspielen ist in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet. 87 Prozent der Deutschen nehmen mindestens ein Mal in ihrem Leben an einem Glücksspiel wie beispielsweise Lotto 6 aus 49 oder Spiel 77 teil oder spielen an Spielautomaten in Spielhallen (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2010). Während dies für die meisten Menschen ohne negative Folgen bleibt, wird das Glücksspiel für 2,4 Prozent der Deutschen mindestens ein Mal in ihrem Leben zum Problem. Aktuell gibt es in Baden-Württemberg etwa 38.500 pathologische Glücksspielerinnen und Glücksspieler. Bei weiteren 34.100 wird die Spielsucht als problematisch eingestuft.
Mehr Informationen zum Thema Glücksspielsucht und zur Kampagne Spielverderber sowie die Adressen aller Suchtberatungsstellen Baden-Württembergs finden Sie unter: www.spass-statt-sucht.de
Anlage: Liste der landesweiten Projekte zum Aktionstag Glücksspielsucht (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Hinweis für die Pressevertreter:
Für Rückfragen steht Ihnen als Ansprechpartner Dr. Peter Zaar, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Stuttgart, unter der Telefonnummer 0711/904-10002 gerne zur Verfügung.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg / Regierungspräsidium Stuttgart