Gesundheit/Apotheken

Bundesweiter Protesttag der Apotheken am 14. Juni 2023

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Das Logo an der Tür einer Apotheke

Am Mittwoch bleiben auch in Baden-Württemberg die meisten Apotheken ganztägig geschlossen. Gesundheitsminister Manne Lucha zeigt Verständnis für den Protest, dennoch müsse die Notfallsversorgung mit Medikamenten sichergestellt sein.

Erstmalig machen an diesem Mittwoch (14. Juni) die Apotheken in Deutschland flächendeckend durch ganztägige Schließungen auf ihre Situation aufmerksam. Im Fokus stehen dabei Lieferengpässe bei Arzneimitteln ebenso wie der zunehmende Bürokratieaufwand und die schwierige finanzielle Situation, in die viele der inhabergeführten Betriebe durch steigende Kosten bei gleichzeitig ausgebliebenen Honoraranpassungen geraten sind.

Minister Lucha zeigt Verständnis

„Ich habe Verständnis für die Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker und habe diese ebenfalls bereits an den Bund herangetragen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Dienstag (13. Juni) in Stuttgart. „Apotheken brauchen geeignete Rahmenbedingungen, um Patientinnen und Patienten trotz Lieferengpässen ausreichend und schnell mit Arzneimitteln versorgen zu können. Eine auskömmliche und angemessene Vergütung der Apotheken ist daher unerlässlich. Gerade hier greifen die Bestrebungen des Bundes zu kurz, besonders, wenn man sich den in diesem Zusammenhang entstehenden erheblichen Abrechnungs- und Dokumentationsaufwand anschaut.“

Auch die Gesundheitsministerkonferenz unter dem Vorsitz von Baden-Württemberg wird bei ihrer Hauptkonferenz aller Voraussicht nach eine Initiative ergreifen, um gute Rahmenbedingungen für die Apotheken sicherzustellen.

Um die Situation in Baden-Württemberg zu beleuchten, hat die Landesregierung aufgrund eines Beschlusses des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum unter Beteiligung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration ein Gutachten zur Qualität der Arzneimittelversorgung durch Apotheken im Ländlichen Raum Baden-Württembergs erstellen lassen, da letztere gerade in einem Flächenland von erheblicher Bedeutung sind. Die Ergebnisse dieses Gutachtens einschließlich eines Updates mit Blick auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sollen am 26. Juni 2023 vorgestellt und mit den beteiligten Akteuren diskutiert werden.

Wohnortnahe Versorgung muss sichergestellt werden

„Sehr wichtig ist uns auch weiterhin die Versorgung der Menschen durch Präsenzapotheken gerade auch im ländlichen Raum. Es gehört zu unserer Idee vom Leben im Quartier, dass wir die wohnortnahe Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Gesundheits-Infrastruktur, also auch den unmittelbaren Kontakt mit Ärzten und Apothekern im ganzen Land aufrechterhalten und sicherstellen wollen“, betonte der Gesundheitsminister.

Wichtig sei am Mittwoch, dass die Notdienst-habenden Apotheken auch während der Protestschließungen durchgehend für die Notfallversorgung bereitstehen. „Die Notfallversorgung mit Medikamenten muss trotz Protest sichergestellt sein“, so Gesundheitsminister Lucha abschließend.