Frauen

DGB-Tagung "Frauen stärken" in Stuttgart

Die aktive Beteiligung von Frauen in der Arbeitswelt soll mit zahlreichen Ansätzen gefördert werden. Hierzu bedarf es nach Ansicht von Sozialministerin Katrin Altpeter eines „Bewusstseinswandels“. Bei der DGB-Tagung „Frauen stärken“ betonte Altpeter am Mittwoch (29.6.) in Stuttgart: „Noch nie standen in Baden-Württemberg so viele gleichstellungspolitische Ziele im Koalitionsvertrag. Dabei will die Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehen und den Frauenanteil in Gremien und Führungspositionen erhöhen.“

Wichtig sei es, die tradierten Rollenmuster der Vergangenheit ad acta zu legen. „Die entsprechen schon lange nicht mehr der Realität“, so Altpeter. „Frauen ernähren heute genauso die Familie. Sie starten gut in den Beruf.“ Leider würden durch unterschiedliche Rollenbilder im Recht teilweise entscheidende Weichen mit langfristigen Auswirkungen gestellt. „Über den gesamten Lebensverlauf betrachtet, können so Einkommenslücken von fast 60 Prozent entstehen“, schilderte Altpeter. Als Beispiele führte Altpeter das Steuerrecht mit dem Ehegattensplitting oder die beitragsfreie Mitversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung an. „So werden Anreize gesetzt, sich für die Rolle des Alleinverdieners oder des Zuverdienermodells zu entscheiden. Um dieses Thema näher zu beleuchten und tragfähige Lösungen zu finden plant die Ministerin einen Kongress. „Dieses Schema müssen wir aufbrechen“, forderte die Ministerin. Dabei hofft Altpeter auch auf eine Studie, um die die Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz die Bundesregierung gebeten hat. Die Studie soll die Bewertung von Tätigkeiten im Sozialbereich überprüfen sowie konkrete Vorschläge zur Einführung und Umsetzung von Bewertungsverfahren erarbeiten. Ziel ist es, die unterschiedliche Bewertung von mehrheitlich von Frauen ausgeübten Berufen und hauptsächlich von Männern ausgeübten Tätigkeiten aufzuheben.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
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