Beim ersten baden-württembergischen Kindergipfel am 23. Juni von 10:30 bis 16:30 Uhr im Stuttgarter Landtag werden ca. 150 Kinder ihre Anliegen und Wünsche für die Landespolitik formulieren. Der Politik kommt dabei eine ungewohnte Rolle zu: Die anwesenden Landtagsabgeordneten sollen vor allem zuhören. Der Präsident des Landtags, Guido Wolf: „Wir sind gespannt auf die ungefilterten Meinungen der Jungen und Mädchen. Deshalb stehen die Abgeordneten zwar als Gesprächspartner zur Verfügung, haben aber vor allem moderierende Funktionen.“
Der Kindergipfel ist ein Element der Feiern zum 60-jährigen Jubiläum des Landes Baden-Württemberg. Sozialministerin Altpeter: „Das Landesjubiläum ist ein guter Anlass, darüber zu reden, wohin sich Baden-Württemberg entwickeln soll. Und da müssen wir doch die fragen, die davon am Meisten betroffen sind. Und das sind nun mal die Kinder. Deshalb freue ich mich auf viele wertvolle Impulse von den Jungen und Mädchen.“
Wichtig ist dem mitveranstaltenden Landesjugendring, dass die Forderungen in der politischen Alltagsarbeit weiterverfolgt werden. Die Vorsitzende Isabel Hoever betont: „Ein Land, das Mitbestimmung zu einem zentralen Thema erhebt, muss auch die Anliegen der Kinder wahrnehmen und ernsthaft bearbeiten. Dafür werden wir auch im Nachgang gemeinsam mit den anwesenden Landtagsabgeordneten sorgen.“
Der Kindergipfel soll auch Erkenntnisse über mögliche Formen der Beteiligung von Kindern an der Landespolitik bringen. So erklärt die Arbeitsgemeinschaft Kinderinteressen e.V.: „Wir hoffen auf Hinweise, wie eine wirkungsvolle und handhabbare Beteiligung von Kindern an der Landespolitik funktionieren kann. Mit einem funktionierenden Beteiligungsmodell könnte sich Baden-Württemberg bundesweit profilieren.“
Der Kindergipfel wird vom Landtag, dem Sozialministerium, dem Landesjugendring und der Landesarbeitsgemeinschaft Kinderinteressen e.V. Baden-Württemberg veranstaltet und ist eingebettet in die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Südweststaats. Auch der Landesjugendring wird 60 Jahre alt und will die Impulse vom Kindergipfel in die Interessensvertretung von Kindern und Jugendlichen aufgreifen.