Familie

Flyer für Familien mit gehörlosen Eltern

Lehrer, Therapeuten und Behördenmitarbeiter, die mit Familien mit gehörlosen Eltern zu tun haben, können sich in Zukunft Unterstützung bei den Beratungsstellen für Hörgeschädigte holen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten sich als Vermittler an und helfen dadurch, Kommunikationshürden abzubauen. Zudem kennen sie die spezielle Lebenssituation der Familien und helfen, damit einhergehende Herausforderungen zu erkennen. Um auf dieses Angebot aufmerksam zu machen, haben das Sozialministerium und das Kultusministerium in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Badischen Wohlfahrtsverband für Hörgeschädigte (BWH) einen Flyer mit allen notwendigen Informationen herausgegeben.

Gehörlose Eltern haben zu 90 Prozent hörende Kinder. In den Familien sind dann sowohl Gebärdensprache und Gehörlosenkultur als auch Lautsprache und Kultur der Hörenden präsent. Daraus ergeben sich für die Familienmitglieder ganz eigene Herausforderungen. Die so genannten „Koda-Kinder“ (Kids of Deaf Adults) müssen ihre Identität im Spannungsfeld zwischen gehörloser und hörender Lebenswelt finden. Als Dolmetscher und Kommunikationsassistenten ihrer Eltern übernehmen sie oft früh Verantwortung. Das kann bei ihnen zu Überforderung führen. Aber auch für gehörlose Eltern bedeutet die Erziehung hörender Kinder eine besondere Herausforderung. Aufgrund ihrer besonderen Kommunikationssituation sind sie zudem von anderen Bildungs-und Beratungsangeboten für Eltern weitgehend ausgeschlossen.

Der Flyer kann kostenfrei beim BWH angefordert werden oder auf www.bwh-hd.de (Menüpunkt CODA/KODA) abgerufen werden.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg