Welttag für seelische Gesundheit

Fokus auf den Arbeitsplatz

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Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha warnt anlässlich des Welttages für seelische Gesundheit am Dienstag (10. Oktober) vor Gefahren für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, denn psychische Belastungen spielen heutzutage im Beruf eine weit größere Rolle als körperliche Risiken. Der Minister betonte zudem, dass Prävention für den Erhalt der seelischen Gesundheit eine große Rolle spiele, gerade auch bei Kindern und Jugendlichen.

Das Motto des diesjährigen Welttages für seelische Gesundheit „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ greift einen wichtigen Problembereich auf. Minister Manne Lucha: „Aus meiner langen beruflichen Erfahrung in der Psychiatrie weiß ich, Belastungen am Arbeitsplatz waren und sind ein Risiko für viele Berufstätige mit teils schwerwiegenden Konsequenzen für die Betroffenen.“

Belastung durch psychische Erkrankungen im Beruf wird immer größer

Psychische Störungen gehören nicht nur zu den häufigsten Beratungsanlässen in allgemeinmedizinischen Praxen, sie sind derzeit auch die vierthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Psychische Belastungen spielen somit im Beruf heutzutage eine weit größere Rolle als körperliche Risiken.

Seit 1991 ist die Zahl der Krankheitstage durch psychische Störungen um etwa 33 Prozent gestiegen. Rund zehn Prozent der Fehltage bei den aktiv Berufstätigen gehen auf Erkrankungen der Psyche zurück. Depressionen, Alkoholerkrankungen, bipolare Störungen und Schizophrenien zählen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Experten nennen sie seit langem Volkskrankheiten; jedoch erst in den letzten Jahren wurde dieses Problem enttabuisiert und auch zunehmend in der Gesellschaft diskutiert.

Vor einigen Jahren wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit das Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit (ABSG) ins Leben gerufen. Zu den über 60 Mitgliedern des Bündnisses zählen Selbsthilfe-Verbände sowie zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Psychiatrie, Gesundheitsförderung und Politik, darunter die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde sowie der Verein „Open the doors“ als Initiatoren des Netzwerks. Das Netzwerk will verstärkt über psychische Erkrankungen aufklären und die Initiativen zur Förderung der seelischen Gesundheit vernetzen.

Bereits früh in der Prävention ansetzen

Anlässlich des Welttages für seelische Gesundheit betonte Minister Manne Lucha zudem die wichtige Rolle, die Prävention in der Arbeit gegen psychische Erkrankungen spielt. Dabei muss besonders früh angesetzt werden. „Ein großer Teil der psychischen Krankheiten beginnt bereits bevor das 20. Lebensjahr erreicht wird. Deshalb muss früh mit der Prävention begonnen werden“, sagte Minister Lucha.

Der Minister dankte zudem den zahlreichen Einrichtungen, Diensten und Verbänden, die sich mit vielfältigen Aktionen am „Welttag für seelische Gesundheit“ am 10. Oktober 2017 beteiligen. Dies sei ein guter Weg dazu beizutragen, eine breite Bevölkerung für Themen seelischer Gesundheit im Allgemeinen und speziell auch im Zusammenhang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu sensibilisieren.

Der Welttag für seelische Gesundheit wurde 1992 von der World Federation of Mental Health (WFMH) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen.

Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit: Woche der Seelischen Gesundheit

Welttag für seelische Gesundheit (englischsprachig)