Der Gemeinderat hat einer Rahmenvereinbarung zwischen Stadt, Zentrum für Psychiatrie und dem Sozialministerium zum Neubau und Betrieb einer Maßregelvollzugsklinik in Winnenden zugestimmt. Das Land kann nun weitere, dringend benötigte Plätze für die Behandlung suchtkranker Straftäter schaffen.
Die Gespräche zwischen der Stadt Winnenden und dem Land zur Erweiterung des Zentrums für Psychiatrie (ZfP) um eine Maßregelvollzugsklinik sind mit der aktuellen positiven Entscheidung des Gemeinderats vorläufig zum Abschluss gekommen. Der Gemeinderat hat einer Rahmenvereinbarung zwischen Stadt, Zentrum für Psychiatrie und dem Sozialministerium zum Neubau und Betrieb einer Maßregelvollzugsklinik zugestimmt.
„Stadt und Gemeinderat zeigen mit dieser Entscheidung in schwierigen Zeiten eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Ich freue mich, dass der Gemeinderat nach intensiven Beratungen dem Neubau zugestimmt hat. Das Land kann nun weitere, dringend benötigte Plätze für die Behandlung suchtkranker Straftäter schaffen“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha am Donnerstag (2. März) in Stuttgart.
Etablierte Strukturen vorhanden
Das 1834 als königliche Heilanstalt errichtete heutige Zentrum für Psychiatrie ist in Winnenden bestens bekannt, so dass die Stadt auch hier auf eine etablierte Struktur zurückgreifen kann. Aufgrund des hohen Bedarfs an zusätzlichen Plätzen im Maßregelvollzug soll das Neubauvorhaben mit Nachdruck vorangetrieben werden. Im konstruktiven Zusammenwirken zwischen Stadt und ZfP soll eine schnellstmögliche Errichtung und Inbetriebnahme der neuen Maßregelvollzugseinrichtung ermöglicht werden.
Es ist vorgesehen, dass an dem mit der Stadt abgestimmten Standort auf dem Gelände des ZfP ein Neubau für den Maßregelvollzug errichtet wird, der sowohl den therapeutischen als auch den sicherheitstechnischen Anforderungen entspricht. Die Fertigstellung wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen, da an der vorgesehenen Stelle derzeit eine Suchtstation untergebracht ist, für welche zunächst ein Ersatzbau geschaffen werden muss.
Die zusätzlichen rund 70 Plätze in Winnenden sind sehr wichtig, um die angespannte Situation im Maßregelvollzug zu entzerren. Aufgrund der stark angestiegenen Unterbringungszahlen im Maßregelvollzug besteht nach wie vor ein Defizit an Therapieplätzen, obwohl von den Einrichtungen im Dezember 2022 gegenüber Dezember 2017 knapp 37 Prozent mehr Unterzubringende aufgenommen wurden.