Unter der Leitung von Jürgen Lämmle, dem Amtschef des Sozialministeriums, hat eine Delegation von Gesundheitsexperten aus Baden-Württemberg die chinesische Partnerprovinz Jiangsu zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch besucht.
Stationen der einwöchigen Reise waren die Hauptstadt Nanjing, die Medizintechnik-Hochburg Taizhou und die Wirtschaftsmetropole Shanghai. Begleitet wurde Ministerialdirektor Lämmle von Spitzenvertretern der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Universitätskliniken im Land sowie von hochrangigen ärztlichen Fachvertretern der Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen. Die Reise endete am Samstag (9. November). Die Partnerschaft zwischen beiden Ländern besteht seit über 20 Jahren und wurde 2009 auf die Zusammenarbeit im Gesundheits- und Sozialbereich ausgeweitet. Für diesen Bereich wurde ein Arbeitsprogramm beschlossen, das von der Fortbildung chinesischer Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen über den fachlichen Austausch im Bereich Blutsicherheit bis hin zur Fortbildung chinesischer Experten im Bereich der Sozialversicherung reicht.
Einblicke in die Gesundheitsversorgung der Region Jiangsu
„Die baden-württembergische Partnerregion Jiangsu hat in den letzten Jahren auf gesundheitspolitischem Sektor einen großen Sprung nach vorne gemacht“, fasste Lämmle seine Eindrücke am letzten Tag der Reise zusammen. „Die Kombination von konventioneller westlicher Medizin mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die man hier vorfindet, ist beeindruckend“, so der Amtschef des Sozialministeriums. Neben hochrangig besetzten Gesprächen mit der Entwicklungs- und Reformkommission und dem Gesundheitsministerium der Provinzregierung Jiangsu besuchte die Delegation verschiedene Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. So standen der Besuch und Fachgespräche im größten Krankenhaus von Nanjing und der Besuch eines Krankenhauses für Traditionelle Chinesische Medizin auf dem Programm. Auch ein Altenpflegeheim in Nanjing wurde auf besonderen Wunsch der deutschen Delegation besucht.
Symposium über Medizintechnik aus Baden-Württemberg
Lämmle zufolge haben die chinesischen Regierungsvertreter in den Fachgesprächen hohes Interesse an einem weiteren Austausch von chinesischen und deutschen Ärztinnen und Ärzten signalisiert – ein Vorschlag, der auch bei der deutschen Delegation auf viel Zustimmung stieß. Um der heimischen Nachfrage nach TCM gerecht zu werden, will bspw. auch die Universitätsklinik Heidelberg interessierten Ärztinnen und Ärzten einen Chinaaufenthalt ermöglichen. In Taizhou nahmen die baden-württembergischen Gesundheitsexperten an der Eröffnung der 4th Taizhou International Medical Expo, einer Messe für Medizintechnik mit bis zu 1.000 Ausstellern, teil. Im Rahmen eines Symposiums über anwenderbezogene Medizintechnik aus Baden-Württemberg gaben Vertreter der Uniklinik Heidelberg unter der Leitung von Irmtraut Gürkan, der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Uniklinik, einen aktuellen Überblick über gesundheitspolitische und medizinische Fragen. Das Symposium traf auf große Resonanz. Im Anschluss daran wurde am Messestand von Baden-Württemberg intensiv weiter diskutiert.