Pflegeberufe

Gesundheitsministerin gratuliert Absolventinnen der AWO-Berufsfachschule Sindelfingen

Gesundheitsministerin Katrin Altpeter hat in Sindelfingen den diesjährigen Absolventinnen des Teilzeitausbildungskurses der AWO Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe ihre Zeugnisse übergeben und ihnen zu ihrem Ausbildungsabschluss gratuliert. Baden-Württemberg sei dringend auf zusätzliche Pflegefachkräfte angewiesen, so die Ministerin.

„In der Pflege stehen wir in der nächsten Zeit vor großen Herausforderungen. Vor allem der Bedarf an Pflegekräften wird sehr stark steigen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in den nächsten Jahrzehnten ungefähr doppelt so viele Pflegekräfte brauchen wie heute“, sagte Altpeter.

Hauptursache hierfür sei der demografische Wandel, der sich sowohl auf der „Angebotsseite“ als auch auf der „Nachfrageseite“ auswirke. Für diese Entwicklung müssten bereits heute die Weichen gestellt werden. „Wenn wir mehr Menschen als bisher für die Arbeit in der Pflege gewinnen wollen, dann müssen wir auch die Pflegeausbildung attraktiver machen“, erklärte sie.

Pflegeausbildung generalistischer machen

Sie unterstütze daher die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung hin zu einer generalistischen Ausbildung. Dadurch werde dem Umstand Rechnung getragen, dass in der Akut- und in der Langzeitpflege in immer stärkerem Maße auch Kompetenzen aus dem Kernbereich des jeweils anderen Pflegeberufs benötigt werden. Zudem werde die Vielfalt der verschiedenen Einsatzbereiche in der Pflege bereits während der Ausbildung stärker sichtbar. Im späteren Berufsleben erleichtere eine generalistische Ausbildung den Wechsel von einem Pflegebereich in den anderen. Durch diese Möglichkeit werde der Beruf attraktiver.

Teilzeitausbildungsangebote ausbauen

Gerade für Alleinerziehende sei zudem die Möglichkeit, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren, sehr interessant. Viele Menschen, für die eine normale Ausbildung aufgrund mangelnder Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht möglich sei, würden hiervon profitieren. „Ich setze mich deshalb für den weiteren Ausbau von Teilzeitausbildungsmöglichkeiten gerade auch in der Pflege ein“, sagte die Ministerin.

Teilzeitausbildungsklassen  scheitern bislang oftmals an einer zu geringen Teilnehmerzahl. Deshalb soll es künftig auch möglich sein, den praktischen Teil in Teilzeit, den schulischen Teil jedoch in Vollzeit zu absolvieren, kündigte Altpeter an. Dadurch könnten Teilzeitausbildende auch in regulären Ausbildungsklassen aufgenommen werden. Abschließend stellte Altpeter einen Leitfaden über die verschiedenen Teilzeitvarianten und deren konkrete Umsetzung in Baden-Württemberg in Aussicht, der derzeit in ihrem Haus erarbeitet werde.