Gesundheit

Grippewelle hat Baden-Württemberg erreicht

Angesichts der steigenden Zahl von Grippe-Erkrankungen in Baden-Württemberg seit dem Jahreswechsel raten Sozialministerin Katrin Altpeter und der Leiter des Landesgesundheitsamtes, Prof. Günter Schmolz, älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zu einer Impfung. „Unterschätzen Sie die Krankheit nicht. Für wirksamen Grippeschutz ist es noch nicht zu spät“, sagten beide am Samstag (12. Januar) in Stuttgart. Angesichts der im vergangenen Herbst vereinzelt aufgetretenen Impfstoffknappheit erklärte Ministerin Altpeter: „Derzeit liegen uns keine Hinweise auf Engpässe bei der Versorgung mit Grippeimpfstoff vor.“

Beim  Landesgesundheitsamt wurden seit Anfang Oktober 2012 insgesamt 126 Nachweise von Influenza-Viren aus 28 Stadt- und Landkreisen registriert. Seit dem Jahreswechsel ist die Zahl der Neu-Erkrankungen deutlich gestiegen. „35 Meldungen in der letzten und 28 in der dieser Woche zeigen, dass die saisonale Grippewelle jetzt auch Baden-Württemberg erreicht hat ist“, so Altpeter und Prof. Schmolz. 

Erfahrungsgemäß werde der Gipfel der Influenzawelle erst in einigen Wochen erreicht, so dass sich bei rascher Impfung viele Menschen noch rechtzeitig vor der Erkrankung mit ihren teils schweren Verläufen schützen können. „Die derzeit zirkulierenden Grippe-Erreger werden vom aktuellen Influenza-Impfstoff gut erfasst“, versicherte Prof. Schmolz. Mit einem Schutz gegen die Erkrankung sei nach ca. zwei Wochen zu rechnen. Influenza könne insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen zu Komplikationen und schweren Verläufen führen, so der Leiter des Landesgesundheitsamts. Von den 126 bislang gemeldeten Fällen mussten sich 38 Patienten stationär behandeln lassen.

Ministerin Altpeter wies darauf hin, dass regelmäßiges gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife sowie Husten und Niesen in die Ellenbeuge statt in die vorgehaltene Hand einfache, aber wirksame Maßnahmen seien, um das Übertragungsrisiko zu senken. „Erkrankungen mit Fieber sollten Sie zuhause auskurieren, um Komplikationen und die Ansteckung weiterer Personen zu vermeiden“, ergänzte Professor Schmolz.

Bei Influenza ist nur der Nachweis des Erregers im Labor, nicht aber die vom Arzt festgestellte Erkrankung meldepflichtig. Da nicht bei jeder Grippeerkrankung eine Laboruntersuchung erfolgt, ist die genaue Zahl der Influenza-Erkrankungen unbekannt. Sie liegt aber stets höher als die Anzahl der gemeldeten Influenza-Erregernachweise.