Coronavirus / Impfen

Impfen geht in Regelversorgung über

Eine Person wird geimpft.

Nach der Schließung der baden-württembergischen Impfzentren zum 30. September 2021 werden die Impfungen gegen das Coronavirus vor allem von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. Für eine Übergangszeit von drei Monaten sind zusätzlich Mobile Impfteams unterwegs.

Nach der Schließung der baden-württembergischen Impfzentren zum 30. September 2021 werden die Impfungen gegen das Coronavirus künftig maßgeblich von der niedergelassenen Ärzteschaft durchgeführt. Dazu gaben das Gesundheitsministerium Baden-Württemberg und die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) am Mittwoch (29. September) eine gemeinsame Willenserklärung ab, mit der sie die kooperative Zusammenarbeit des Landes und der Vertragsärztinnen und Vertragsärzte der KVBW für die Impfungen gegen das Coronavirus ab dem 1. Oktober 2021 unterstreichen. Auch die Betriebsärzteschaft wirkt an der Impfkampagne weiterhin mit.

„Für eine Übergangszeit von drei Monaten werden zusätzlich regional ausgewogen 30 Mobile Impfteams in Baden-Württemberg eingesetzt, um die niedergelassene Ärzteschaft zu unterstützen. Außerdem werden wir die bestehenden Impfbusse im Land, wo gewünscht, in unser Landeskonzept integrieren“, so Gesundheitsminister Manne Lucha.

Einen Teil ihrer Kapazität werden die Mobilen Impfteams auch weiterhin für Vor-Ort-Impfaktionen einsetzen. In einigen Kommunen werden diese außerdem auch wie bisher schon von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. Vor-Ort-Impfungen sind eine wichtige Anlaufstelle für Menschen ohne Hausärztin oder Hausarzt, für junge Menschen, die viel unterwegs sind, und für Menschen, für die aus anderen Gründen eine Impfung bisher noch nicht möglich war.

Angebot wird kontinuierlich evaluiert

Mit Unterstützung der Kommunalen Landesverbände wollen Ministerium und KVBW gemeinsam die Impfleistungen im Land ab dem 1. Oktober kontinuierlich evaluieren. Bei Bedarf werden zusätzliche Maßnahmen ergriffen. Wenn in einzelnen Regionen objektiv Engpässe auftreten, wird zunächst die KVBW in Kontakt mit der Ärzteschaft vor Ort treten, um das Impfangebot durch diese zu erweitern. Wenn das nicht ausreicht, wird das Land gezielt das zusätzliche Impfangebot durch ergänzende Mobile Impfteams aufstocken.

„Zwischenzeitlich sind von den Menschen ab 12 Jahren in Baden-Württemberg rund 70 Prozent vollständig geimpft. Daran hatten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bisher schon einen wichtigen Anteil. Das ist eine gute Grundlage, um bei der Versorgung der Bevölkerung mit Impfungen den Paradigmenwechsel vorzunehmen: Die Hauptverantwortung für die Impfungen liegt ab Oktober bei der niedergelassenen Ärzteschaft, und damit in sehr guten Händen – so wie bei allen anderen Impfungen auch. Die Menschen können sich darauf verlassen, dass in Baden-Württemberg auch weiterhin Impfungen flächendeckend und sicher angeboten werden. Den Impfzenten mit all ihren sehr engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich an dieser Stelle sehr herzlich. Sie haben gemeinsam mit Land, Kommunen und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten die Impfkampagne von Anfang an maßgeblich vorangebracht“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha anlässlich der Unterzeichnung der Willenserklärung in Stuttgart.

„Unsere Mitglieder, die niedergelassenen Vertragsärztinnen und Vertragsärzte sind sich darüber bewusst, dass sie weiterhin und nun verstärkt bei der Umsetzung der Landesimpfkampagne gefordert sein werden. Sie werden ihre Aufgaben sehr verantwortlich wahrnehmen. Sollte es vereinzelt zu Engpässen bei der Versorgung mit Impfungen kommen, so sind wir in enger Abstimmung mit dem Land und unseren Mitgliedern und werden entsprechend gegensteuern“, betonten die Vorstandsvorsitzenden der KVBW Dr. Norbert Metke und Dr. Johannes Fechner.

Appell zur Impfung

Bei der Unterzeichnung der Willenserklärung stellten der Minister und die Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung klar, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus unvermindert fortgeführt werden müssen.

„Wir werden unsere Bemühungen, die Impfquote im Land zu steigern, weiterführen. Insbesondere bei der Bevölkerung unter 60 Jahren gibt es leider noch viele Menschen, die noch nicht geschützt sind. Wer noch unsicher ist, findet zum Beispiel auf www.dranbleiben-bw.de/aufklaerung viele Informationen rund um die Impfung. Ich rufe jeden und jede auf, sich jetzt um eine Impfung zu kümmern – zum Schutz für sich selbst und andere“, appellierte der Minister an die Bevölkerung.

Die Vorstandsvorsitzenden der KVBW Dr. Metke und Dr. Fechner schlossen sich dem Impfaufruf des Ministers an und betonten: „Auch wenn Sie bisher noch keine Hausärztin oder keinen Hausarzt haben, steht Ihnen die Tür zur Arztpraxis in Ihrer Nähe offen und Sie erhalten dort nach Terminvereinbarung Ihre Impfung. Vielleicht ist dies jetzt ein guter Ansporn, sich generell eine Hausärztin oder einen Hausarzt zu suchen, zu dem Sie Vertrauen haben. Wir empfehlen dies grundsätzlich – nicht erst im Krankheitsfall. Zusätzlich bieten auch viele Facharztpraxen Impfungen gegen das Virus an.“

Daten zur Leistungsbilanz der Impfzentren

In den Impfzentren wurden in den vergangenen neun Monaten 8.241.462 Mio. Impfungen (Erst- und Zweitimpfungen) durchgeführt (Stand 28.09.2021). Damit erfolgten ca. 60 Prozent der Gesamtimpfungen in Baden-Württemberg in den Impfzentren. Die maximal mögliche Kapazität der Impfzentren lag bei ca. 80.000 Impfungen pro Tag. Der 7. und der 21. Mai 2021 waren mit jeweils 61.768 Impfungen die stärksten Tage in den Impfzentren. Durch die Impfzentren und die angeschlossenen Mobilen Impfteams erfolgten zudem im Rahmen der Kampagne #dranbleibenBW über 2.100 Vor-Ort-Impfaktionen.

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