Integration

„Integration aus einem Guss“ – Großes Interesse bei gemeinsamer Veranstaltung des Ministeriums für Soziales und Integration und des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge

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Minister Lucha und BAMF-Präsident Dr. Hans-Eckard Sommer vor dem Kursaal in Bad-Cannstatt, wo die gemeinsame Veranstaltung stattfand.
Minister Lucha und BAMF-Präsident Dr. Hans-Eckard Sommer vor dem Kursaal in Bad-Cannstatt, wo die gemeinsame Veranstaltung stattfand.

BAMF-Präsident Dr. Hans-Eckard Sommer: „Es ist wichtig, den Dialog zwischen Bund, Ländern und Kommunen noch weiter zu verstärken“

Integration von geflüchteten Menschen funktioniert dann am besten, wenn sich Bund, Länder und Kommunen innerhalb ihrer Zuständigkeiten und Aufgaben eng verzahnen und abstimmen. Wie dieser gemeinsame Weg idealerweise aussehen könnte, darüber diskutierten Fachleute aller drei Ebenen am Donnerstag (5. Juli) auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Ministeriums für Soziales und Integration sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Stuttgart-Bad Cannstatt. Mit dabei waren auch der baden-württembergische Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha, der neue BAMF-Präsident Dr. Hans-Eckhard Sommer sowie der Präsident des Landkreistages, Landrat Joachim Walter.

„Integration bedeutet immer, auch ein Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu sein, also ein Teil der Nachbarschaft, der Schulklasse, der Firma, des Sportvereins. Wo könnte Integration besser gelingen, als vor Ort in den Kommunen? Es gibt viele gute Programme, um die Integration von Geflüchteten positiv zu gestalten. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass die Maßnahmen klug aufeinander abgestimmt sind und keine Doppelstrukturen entstehen“, forderte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha vor den rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Bereichen der Integrationsverwaltung und den Verbänden. Die Veranstaltung unter dem Titel „Integration aus einem Guss“ sollte eine Plattform bieten zum Austausch und zur Diskussion über Themen wie Sprachförderung, Integration in Gesellschaft und Arbeit oder soziale Begleitung.

„Integration gelingt nur gemeinsam“, unterstrich der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Dr. Hans-Eckhard Sommer. „Die aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit über alle staatlichen Ebenen hinweg ist dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ein zentrales Anliegen. Ein Austausch wie der heutige dient dazu, gemeinsam in unserer Arbeit noch besser zu werden. Wir wollen diesen Dialog zwischen Bund, Ländern und Kommunen noch weiter verstärken, denn gelungene Integration ist die Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

„Die Integration geflüchteter Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte der Präsident des Landkreistages, Landrat Joachim Walter. „Die Kommunen haben gerade auch auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszuzugs mit großem Engagement dafür gesorgt, dass die Menschen gut versorgt und betreut werden. Seitdem setzen sich die Landkreise, Städte und Gemeinden beherzt für eine rasche Integration der Flüchtlinge mit Bleibeperspektive ein.“ Mit dem Pakt für Integration sei eine wichtige Grundlage geschaffen worden, damit die Geflüchteten hierzulande ankommen könnten. „Damit die Integration auf Dauer gelingt, brauchen die Kommunen verlässliche Rahmenbedingungen und vor allem eine verlässliche Finanzierung. Hier bleiben Bund und Land gefordert“, so Walter weiter.

Baden-Württemberg hat mit drei verschieden Förderprogrammen den Grundstein gelegt für eine planmäßige und strukturierte Integrationsförderung in zentralen Bereichen. Mit der „Verwaltungsvorschrift Integration“ werden in den Kommunen unter anderem Integrationsbeauftragte gefördert, die die Integration systematisch planen und steuern sowie Netzwerke aller Beteiligten vor Ort aufbauen und koordinieren. Im Bereich Sprache („Deutsch für Flüchtlinge“) fördert das Land ergänzend zum Sprachprogramm des Bundes Sprachkurse vom Alphabetisierungskurs bis zum C1-Kurs. Zuwendungsempfänger sind hier die Stadt- und Landkreise, die die Kurse vor Ort dezentral organisieren. In einer dritten Förderlinie sind über den Pakt für Integration mit den Kommunen landesweit fast 1.100 Stellen für Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanager geschaffen worden, die Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung sozial beraten und begleiten.