Ältere Menschen werden gebraucht, Alter müsse als Chance begriffen werden. Das erklärte Sozialministerin Katrin Altpeter am Freitag (30.9.) in Weinheim. Beim internationalen Tag der älteren Generation sagte sie: „Wir sollten die Potentiale der älteren Menschen im Blick haben, nicht nur die Defizite.“ Das gelte sowohl beim Ehrenamt, das gestärkt werden soll, als auch im Bereich der Pflege.
Allerdings bedeute Alter nicht automatisch Pflegebedürftigkeit. Oft gebe es bei den haushaltsnahen Dienstleistungen, wie Waschen oder Haushaltsführung, Bedarf. „Menschen mit Demenz können sich oft noch anziehen. Leider vergessen sie aber, dass sie sich anziehen müssen“, schilderte Altpeter. „Das wird bisher in der Pflegeversicherung nicht ausreichend berücksichtigt. Deswegen brauchen wir einen Pflegebedürftigkeitsbegriff, der seinem Namen auch gerecht wird.“ Gerade mit Blick auf die Demenzkranken kritisierte sie daher die Verzögerung bei der Reform der Pflegeversicherung. „Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung das Thema verschleppt.“
Die Ministerin würdigte weiter die Arbeit des Stadtseniorenrates Weinheim. Die Veranstaltung zeige deutlich das vielfältige ehrenamtliche Engagement älterer Menschen. „Es zeigt auch deutlich, wie die Chancen des Alters genutzt werden können“, so die Ministerin. Das gelte auch für den Arbeitsmarkt. Trotz einer guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sei es für ältere Arbeitslose immer noch schwierig, schnell einen Arbeitsplatz zu finden. „Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, auch Älteren und Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben“, forderte Altpeter. Deswegen werde die Landesregierung mit einer gezielten Arbeitsmarktpolitik helfen. „Schließlich geht es auch darum, Altersarmut zu bekämpfen. Das gelingt jedoch nur, wenn wir schon früh ansetzen.“
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg