Frauen

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

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Für Sozialministerin Katrin Altpeter ist die Bekämpfung von Gewalt an Frauen in jeglicher Form eine „herausragende Verpflichtung“ für die gesamte Politik und die Gesellschaft. Es gehe dabei um häusliche Gewalt genauso wie um Zwangsverheiratung, Gewalt im Namen der Ehre, Zwangsprostitution oder die Verstümmelung weiblicher Genitalien, so die Ministerin in Stuttgart im Vorfeld des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Sie teile die Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen „eine Geißel der Menschheit“ ist  und eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken für Frauen.

„Die Auswirkungen von Gewalt auf die Opfer sind vielfältig und vielschichtig“, so Altpeter. Neben den unmittelbaren körperlichen Verletzungsfolgen hätten solche Frauen mit erheblichen psychischen und psychosozialen Belastungen und Beeinträchtigungen zu kämpfen. „Gewalterfahrungen, Unterdrückung und Bedrohungen sind traumatisierend und zerstören das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit der Frauen und Mädchen.“

Den betroffenen Frauen müsse niedrigschwellig und umfassend geholfen werden. Die Landesregierung habe die Bekämpfung von Gewalt im häuslichen Bereich  zu einem Schwerpunkt gemacht, sagte die Ministerin. Das Sozialministerium hat gemeinsam mit dem Innenministerium vor kurzem die Broschüre „Wohnungsverweis bei häuslicher Gewalt“ neu aufgelegt, in der hilfesuchende Frauen wichtige Hinweise und Ratschläge finden, wie sie sich gegen Gewalt schützen können. Allein im vergangenen Jahr hat die Polizei 2.530 Platzverweise wegen häuslicher Gewalt verhängt und ist zu mehr als 7.300 Einsätzen wegen solcher Delikte zu Hilfe gerufen worden.

Die Landesregierung setzt sich nach den Worten von Ministerin Altpeter auch dafür ein, dass die Finanzierung von Frauen- und Kinderschutzhäusern bundeseinheitlich geregelt wird. „Schutzsuchende Frauen dürfen nicht abgewiesen werden, nur weil die Kostenfrage nicht geklärt ist und Frauen im falschen Landkreis oder im falschen Land Hilfe suchen“, so Altpeter. In Baden-Württemberg unterstützt das Sozialministerium 41 Frauen- und Kinderschutzhäuser mit einer Gesamtsumme von jährlich 620.000 Euro.

Die Bundesregierung hat für Ende dieses Jahres einen Bericht zur Lage der Frauen- und Kinderschutzhäuser und der Hilfeinfrastruktur angekündigt. Ministerin Altpeter: „Wir werden diesen Bericht auswerten und mit Verbänden und Kommunen die für Baden-Württemberg erforderlichen Konsequenzen beraten. Unser Ziel ist es, ein bedarfsdeckendes Angebot von Beratungsstellen und Frauen- und Kinderschutzhäusern zu schaffen.“

Der Internationale Gedenktag „Gegen Gewalt an Frauen“ geht zurück auf den Todestag der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Diktator Trujillo gilt inzwischen weltweit als Symbol für den Kampf gegen Gewalt an Frauen. Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt. Auf der Homepage des Sozialministeriums Baden-Württemberg stehen zum Thema „Hilfe und Beratung“ unter www.sozialministerium-bw.de/de/Hilfe_und_Beratung/170863.html Informationen auch zum Download zur Verfügung.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg