Welttag für seelische Gesundheit

Kinder und Jugendliche nicht stigmatisieren

Therapeutin spricht mit jungem Patienten

„Young People and Mental Health in a Changing World“ ist das Motto des internationalen Welttags für seelische Gesundheit, der an diesem Mittwoch (10. Oktober) begangen wird. Er widmet sich speziell Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft und wirft die Frage auf, wie es um deren seelische Gesundheit bestellt ist. Die meisten psychischen Störungen im Erwachsenenalter haben ihren Ursprung bereits im Kindes- und Jugendalter.

„Es ist wichtig, dass wir psychische Störungen und Auffälligkeiten bei Kindern schon früh erkennen und behandeln. Je früher eine Behandlung eingeleitet wird, umso besser sind die Behandlungserfolge“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich des Welttags für seelische Gesundheit in Stuttgart.

Bewusstsein für seelische Gesundheit schaffen

Darüber hinaus sei es aber auch wichtig, präventiv tätig zu werden und allen Kinder und Jugendlichen in Deutschland ein möglichst unbeschwertes Aufwachsen zu ermöglichen. Dazu gehöre neben gleichberechtigter Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auch die gegenseitige Achtsamkeit im unmittelbaren sozialen Umfeld. Familie, Freunde und Betreuungspersonen in Schulen, Vereinen oder Jugendeinrichtungen – sie alle sollten den seelischen Zustand eines Kindes im Blick haben und früh Hilfe in Anspruch nehmen, wenn Fehlentwicklungen erkennbar werden.

„Wir müssen ein Bewusstsein in der Bevölkerung für die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen schaffen“, so Minister Lucha. „Ich bin mir sicher, dass der diesjährige Welttag hierzu einen Beitrag leisten kann.“

Landespsychiatrieplan wurde neu überarbeitet

Der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen widme sich auch der neu überarbeitete Landespsychiatrieplan, so der Minister weiter. Er enthalte die Rahmenplanung für die Versorgung psychisch kranker Menschen in Baden-Württemberg.

„Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die verschiedenen Versorgungselemente und Hilfsangebote gut miteinander zu vernetzen. Nach dem Motto ,Psychiatrie goes Gemeinde‘ sollen gerade auch Angebote für Kinder und Jugendliche im ambulanten Hilfe- und Versorgungssystem weiter ausgebaut und publik gemacht werden“, so Lucha weiter.

Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abbauen

Der Minister ermutigte betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Familien, bei seelischen Problemen frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Um dies zu erreichen, sei es wichtig, Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen und bestehenden Hilfsangebote einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In diesem Zusammenhang appellierte Lucha auch daran, Kinder und Jugendliche mit seelischen Problemen nicht auszugrenzen und zu stigmatisieren. „Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass betroffene Kinder und Jugendliche die gleichen Chancen zur gesellschaftlichen Teilhabe erhalten“, so Minister Lucha abschließend.  

Ausdrücklich dankte Lucha den zahlreichen Einrichtungen, Diensten und Verbänden, die sich mit vielfältigen Aktionen am Welttag für seelische Gesundheit am 10. Oktober 2018 beteiligen. „Die Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft“, so der Minister, „daher müssen wir auf sie ganz besonders Acht geben.“

Ergänzende Informationen

Zum Welttag für seelische Gesundheit werden von den Zentren für Psychiatrie Nordbaden, Emmendingen und Calw sowie weiteren Veranstaltern in Kooperation mit den Zentren verschiedene Veranstaltungen angeboten, darunter Diskussionsforen und themenspezifische Vorträge, Ausstellungen und vieles mehr.