Der Fortbestand der Krebsberatungsstellen im Land ist auch für das Jahr 2018 gesichert. Das Land werde – genau wie 2017 – erneut 450.000 Euro für eine Übergangslösung bereitstellen, kündigte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Freitag (29. Dezember) in Stuttgart an.
„Krebs hat nicht nur körperliche Auswirkungen, sondern ist für die Betroffenen und deren Angehörigen auch eine große psychische Belastung. Die Krebsberatungsstellen leisten hier wertvolle Arbeit für die Krebspatientinnen und -patienten und deren Familien. Dieses hervorragende Engagement darf nicht gefährdet werden“, sagte Minister Lucha. Die dauerhafte Finanzierung der Krebsberatungsstellen sei aber nach wie vor Aufgabe des Bundes. „Das verlieren wir nicht aus den Augen. Wir setzen uns im Bund weiterhin intensiv dafür ein, die Finanzierung gesetzlich zu verankern“, so Lucha.
Neben dem Land haben auch die gesetzliche Krankenversicherung, die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg und die Deutsche Rentenversicherung Bund eine Finanzierungsbereitschaft bei der Übergangslösung signalisiert.
Bereits 2017 war es dank gemeinsamer Anstrengungen des Ministeriums für Soziales und Integration, der gesetzlichen Krankenversicherungen, der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, des Krebsverbandes Baden-Württemberg sowie der baden-württembergischen Wirtschaft gelungen, den Fortbestand der Krebsberatungsstellen übergangsweise für ein Jahr sicherzustellen.
Weiterführende Informationen
Statistischen Erhebungen zufolge sterben jährlich in Deutschland etwa 224.000 Menschen an Krebs, der damit eine der häufigsten Todesursachen ist. In Baden-Württemberg ist die Sterberate bei Krebserkrankungen laut dem 2016 erstmals veröffentlichten „Bericht zum Krebsgeschehen“ im bundesweiten Vergleich am niedrigsten.
Das Ministerium für Soziales und Integration hatte in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt 1,2 Millionen Euro als Anschubfinanzierung zur Verfügung gestellt, damit die Zahl der Krebsberatungsstellen im Land ausgebaut und eine flächendeckende Versorgung der Betroffenen in Baden-Württemberg gewährleistet werden kann. Durch die Mittel konnte die Zahl der ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen im Land auf dreizehn erhöht werden. Vier davon werden aktuell noch von der Deutschen Krebshilfe gefördert, eine finanziert sich anderweitig.
Krebsberatungsstellen gibt es in Baden-Württemberg in Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Böblingen, Mutlangen, Pforzheim, Ravensburg, Schwäbisch Hall, Sigmaringen, Stuttgart, Tübingen und Ulm.