Gesundheitsministerin Katrin Altpeter möchte die Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher in den Krankenhäusern aufwerten und bei der Bewältigung ihrer Aufgaben stärken. Fast 120.000 Euro will sie allein in diesem und im kommenden Jahr für die Fortbildung und Qualifizierung der zumeist ehrenamtlich tätigen Fürsprecher zur Verfügung stellen. Das Kabinett hat diesen Plänen am Vormittag zugestimmt.
Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher sind Altpeter zufolge eine wichtige Kommunikationsschnittstelle zwischen Patientinnen und Patienten und dem Krankenhaus.
„Sie stehen Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen als unabhängige Ansprechpartner für deren Belange und Wünsche, aber auch für Kritik zur Verfügung.“ Den Krankenhäusern könnten sie als „kritische Partner“ wichtige Hinweise auf Qualitätsprobleme geben. Auch mit Blick auf die steigende Zahl von Menschen mit Demenz im Krankenhaus seien Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher eine „segensreiche Einrichtung“, so Altpeter.
Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher sollen auch dabei mitwirken, in den Krankenhäusern ein patientenorientiertes Beschwerdemanagement entsprechend den Vorgaben des Patientenrechtegesetzes einzurichten. Voraussetzung dafür seien aber gute Kenntnisse über die Strukturen und Abläufe in den Krankenhäusern sowie über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der eigenen Aufgaben, so Altpeter. Diese Kenntnisse seien bisher bei den Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern in sehr unterschiedlichem Umfang vorhanden.
Keine Zugangshürden für Ehrenamtliche
Den Fürsprecherinnen und Fürsprechern würden deshalb nun entsprechende Fortbildungsangebote unterbreitet, ohne dadurch aber Zugangshürden für Ehrenamtliche aufzubauen, unterstreicht die Ministerin. Die Teilnahme sei für alle Fürsprecher kostenlos. Langfristig strebe das Land an, dass die Krankenhäuser die Kosten für die Fortbildung übernehmen.
Zukunftsplan Gesundheit: Patientinnen und Patienten sprechen überall mit
Entsprechend der Zielvorgabe durch den Zukunftsplan Gesundheit sind Patientinnen und Patienten inzwischen in allen Fachgremien des Landes beteiligt. So zum Beispiel in der LAG Sucht, im Sektorenübergreifenden Landesbeirat, im Landesbeirat Schmerzversorgung, im Landesbeirat Onkologie, Landesbeirat Hospiz und Palliativversorgung, im Landesarbeitskreis Psychiatrie und im Aktionsbündnis Organspende.
Auf der Basis dieser Zielvorgabe hat sich im vergangenen Jahr eine vom Sozialministerium moderierte „AG Patientinnen und Patienten“ konstituiert. Die Arbeitsgruppe befasst sich systematisch und wissenschaftlich begleitet speziell mit Themen, die aus der Sicht von Patientinnen und Patienten zu einer Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung beitragen können. Die Unterstützung von Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern im Krankenhaus ist das erste konkrete Projekt, das aus der Mitte der AG Patientinnen und Patienten heraus entwickelt wurde.