Die Landesregierung investiert in den kommenden zwei Jahren in weitere Hebammenkreißsäle an verschiedenen Kliniken in ganz Baden-Württemberg. Zwölf Krankenhäuser erhalten eine Förderung entweder beim Aufbau eines neuen oder der Weiterentwicklung eines bereits bestehenden Hebammenkreißsaals. Dafür stellt das Land bis 2027 insgesamt rund 400.000 Euro zur Verfügung.
„Die große Nachfrage nach einer Förderung zeigt, dass immer mehr Kliniken im Land die Möglichkeit einer interventionsarmen, selbstbestimmten Geburt anbieten möchten. Diese Entwicklung begrüße ich sehr. Es ist erklärtes Ziel der Landesregierung, dass das Angebot der Hebammenkreißsäle in Baden-Württemberg stärker in die Fläche gebracht wird“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha anlässlich der Bekanntgabe der geförderten Projekte am Dienstag (18. November) in Stuttgart.
Qualitätssicherung im Fokus
Nach einem erfolgreichen ersten Förderaufruf im Jahr 2023, bei dem ebenfalls zwölf Krankenhäuser eine Förderung erhalten haben, setzt das Land nun auf einen weiteren Ausbau von Hebammenkreißsälen. Diesmal steht die Qualitätssicherung im Mittelpunkt. Viele Projekte bemühen sich neben fachspezifischen Fortbildungen um eine Zertifizierung zum „Hebammenkreißsaal Plus“. Es handelt sich um ein klinisches Zertifikat, das u.a. vom Deutschen Hebammenverband entwickelt wurde und von einer anerkannten Auditierungsgesellschaft geprüft wird – das Zertifikat soll Versorgungssicherheit und Transparenz gewährleisten.
Die Einführung neuer Hebammenkreißsäle wird mit bis zu 50.000 Euro in den folgenden Kliniken gefördert:
- Klinikum Landkreis Freudenstadt (50.000 Euro)
- Siloah St. Trudpert Pforzheim (50.000 Euro)
- Oberschwabenklinik Ravensburg (45.936 Euro)
- Filderklinik (50.000 Euro)
- Ortenauklinikum Achern (34.936,33 Euro)
- Brüderklinikum Julia Lanz Mannheim (31.029 Euro)
Bereits bestehende Hebammenkreißsäle, deren Weiterentwicklung und -qualifizierung mit bis zu 25.000 Euro gefördert werden, finden sich in den folgenden Kliniken:
- Uniklinikum Ulm (19.653,30 Euro)
- St. Josefskrankenhaus Freiburg (25.000 Euro)
- Uniklinikum Freiburg (23.760 Euro)
- Uniklinikum Mannheim (20.435,85 Euro)
- GRN Klinik Schwetzingen (17.577,54 Euro)
- Sana Kliniken Landkreis Biberach (25.000 Euro)
Ergänzende Informationen
Ein Hebammenkreißsaal ist ein geburtshilfliches Angebot in einer Klinik, bei dem Hebammen gesunde Frauen nach einer unauffälligen Schwangerschaft während der Geburt betreuen. Die Hebammen arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich. Eine gute und enge Kooperation mit dem Ärzte-Team ist notwendig. Ein Hebammenkreißsaal erweitert das geburtshilfliche Angebot in einer Klinik, der ärztlich geleitete Kreißsaal soll nicht ersetzt werden. Die Förderung ist eine von mehreren Maßnahmen, die im Rahmen des Runden Tisches Geburtshilfe in Baden-Württemberg erarbeitet wurden.


