Gewalthilfegesetz

Land investiert rund sieben Millionen Euro in Frauen- und Kinderschutzhäuser

Mit der Förderung unterstützt die Landesregierung die Landkreise Esslingen und Ludwigsburg sowie die Stadt Ravensburg dabei, Schutzplätze für insgesamt bis zu 43 Frauen und Kinder einzurichten. Dabei übernimmt das Land 75 Prozent der Baukosten.

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Eine Frau schaut aus einem Fenster.

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration fördert den Bau von drei neuen Frauen- und Kinderschutzhäusern in Baden-Württemberg mit rund sieben Millionen Euro. Dies gab Sozialminister Manne Lucha am Freitag (8. August) in Stuttgart bekannt. Mit der Förderung unterstützt die Landesregierung die Landkreise Esslingen und Ludwigsburg sowie die Stadt Ravensburg dabei, neue Schutzplätze für insgesamt bis zu 43 Frauen und Kinder einzurichten.

Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen

„Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen und eine Menschenrechtsverletzung. Daher braucht es ausreichend Schutzplätze für Betroffene und ihre Kinder. Mit dem Bau von drei neuen Frauen- und Kinderschutzhäusern werden wir den Schutz von Frauen und Kindern vor häuslicher Gewalt weiter ausbauen“, so Sozialminister Manne Lucha.

Die Landkreise Esslingen und Ludwigsburg setzen sich gemeinsam mit den örtlichen Frauen- und Kinderschutzhäusern seit Jahren für den Bau eines zusätzlichen Schutzhauses ein, allerdings wurden beide im Rahmen des Bundesinvestitionsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ trotz Befürwortung des Landes nicht berücksichtigt. In Ravensburg wird mit dem Bau eines neuen Frauen- und Kinderschutzhauses der drohende Wegfall von Schutzplätzen aufgrund des maroden Zustands der alten Immobilie verhindert.

Gewalthilfegesetz konsequent umsetzen

„Ich freue mich, dass wir durch die Landesförderung das Angebot an Schutzplätzen in Baden-Württemberg erhöhen und damit das Gewalthilfegesetz, das ab dem Jahr 2032 den Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung bei häuslicher Gewalt vorsieht, konsequent umsetzen. Die Landesregierung wird das Hilfesystem in Baden-Württemberg ausbauen und das Netz der Frauenhäuser und Beratungsstellen verdichten. Wir wollen Schutz und Unterstützung bei akuter Gefährdung sicherstellen und Gewaltkreisläufe durch Prävention und Beratung durchbrechen“, so Lucha weiter.

Land übernimmt 75 Prozent der Baukosten

Im Landkreis Esslingen übernimmt das Land mit einer Förderung von rund 1,8 Millionen Euro 75 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Geplant ist der Umbau und die Sanierung einer zusätzlichen Immobilie in ein barrierefreies, nicht anonymes Frauen- und Kinderschutzhaus mit zwölf Plätzen. Das Frauen- und Kinderschutzhaus im Landkreis Esslingen betreibt die Caritas Region Fils-Neckar-Alb des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.

Im Landkreis Ludwigsburg unterstützt die Landesregierung das vom Verein Frauen für Frauen e. V. betriebene Frauen- und Kinderschutzhaus mit einer Förderung von rund 2,8 Millionen Euro. Damit werden ebenfalls 75 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro für den Umbau und die Sanierung einer zusätzlichen Immobilie für weitere 15 bis 18 Frauen- und Kinderschutzplätze übernommen.

In Ravensburg ist der Neubau eines Frauen- und Kinderschutzhauses mit 13 Plätzen (inklusive barrierefreiem Appartement) und ein Notbettzimmer vorgesehen. Der Neubau ersetzt das bisherige Frauen- und Kinderschutzhaus, das sich in einem schlechten Zustand befindet. Die geplante Appartementstruktur lässt beispielsweise auch die Aufnahme von Frauen mit älteren Söhnen zu. Der Verein Frauen und Kinder in Not e. V. betreibt dieses Frauen- und Kinderschutzhaus. Das Land übernimmt hier rund 2,4 Millionen Euro, was ebenfalls 75 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro entspricht.

Die Fertigstellung der drei Frauen- und Kinderschutzhäuser ist im Jahr 2027 geplant.