Gegen Gewalt an Frauen

Landesweiter Tag des Opferschutzes am 17. November

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Gegen Gewalt an Frauen. (Bild: Sozialministerium Baden-Württemberg)

Bereits zum sechsten Mal findet der jährliche landesweite Tag des Opferschutzes statt. Unter Federführung des Sozialministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Innen- und Justizministerium kommen an diesem Tag Akteure der Opferhilfe zu einer digitalen Veranstaltung zusammen.

Bereits zum sechsten Mal findet am Mittwoch (17. November) der jährliche landesweite Tag des Opferschutzes statt. Unter der Federführung des Sozialministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Innen- und Justizministerium tauschen sich an diesem Tag Akteure der Opferhilfe, aber auch am Thema Interessierte gemeinsam bei einer digitalen Veranstaltung aus. Unter dem Leitthema der Istanbul-Konvention, dem Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, kommen rund 300 Personen interdisziplinär aus den Bereichen der Polizei, der Justiz, der Opferhilfeorganisationen, des Frauenhilfe- und Unterstützungssystems sowie zahlreiche Kommunale Gleichstellungsbeauftragte zusammen.

Leitthema Istanbul-Konvention

„Der Schutz von Frauen und Mädchen vor allen Formen von Gewalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig am Montag (15. November) im Vorfeld der Veranstaltung. „Es freut mich, dass mit den hohen Anmeldezahlen und der großen Resonanz auf die Veranstaltung diese gemeinsame Aufgabe von verschiedenen Disziplinen angegangen wird. Mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention wurde ein Meilenstein im Kampf gegen Gewalt an Mädchen und Frauen gesetzt, aber die Umsetzung schaffen wir nur gemeinsam. Der Tag zeigt: Es besteht ein gut kooperierendes Netzwerk an Partnerinnen und Partnern aus dem Bereich der Polizei, der Justiz und des Frauenhilfe- und Unterstützungssystems in Baden-Württemberg, die sich entschieden für den Opferschutz einsetzen.“

Verschiedene Fachforen

Im Zuge der Veranstaltung wird in einem ersten Schritt die Istanbul-Konvention als völkerrechtlich bindendes Instrument gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und ihre Umsetzung auf EU- und Bundesebene und in Baden-Württemberg in den Blick genommen. In den anschließenden Fachforen können sich die Teilnehmenden dann mit aktuellen und professionsübergreifenden Themen im Kontext der Istanbul-Konvention und des Opferschutzes, wie der Zwangsverheiratung, dem Gefährdungsmanagement für häusliche Gewalt der Polizei Baden-Württemberg sowie dem Gewaltschutzverfahren im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen und Kinder, auseinandersetzen und miteinander ins Gespräch kommen.

„Es ist wichtig, dass wir uns auch aktuellen Formen von Gewalt gegen Frauen wie der digitalen Gewalt annehmen und auf Herausforderungen durch die Corona-Pandemie reagieren können“, so Leidig. In einem Fachforum wird beispielsweise auch das Thema der geschlechtsspezifischen digitalen Gewalt und neue Phänomene wie die „Smart Home Gewalt“ diskutiert.

Leidig betonte, die Istanbul-Konvention sei eine Herausforderung und dauerhafte Verpflichtung für die kommenden Jahre. Die Landesregierung bekenne sich mit einer deutlichen Erhöhung der Haushaltsmittel in den letzten Jahren klar zu diesem Auftrag und zu einer Verbesserung des Opferschutzes in Baden-Württemberg. Aufgrund des gesamtgesellschaftlichen Problems von Gewalt an Frauen müsse man auch interdisziplinäre und gemeinsame Lösungen und Wege zur Bewältigung des Problems finden. Der Tag des Opferschutzes biete hierzu die Möglichkeit einer weiteren Professionalisierung und Vernetzung der Opferhilfe in Baden-Württemberg.