Mit dem Programm „Assistierte Ausbildung für Berufe der Pflegehilfe und Alltagsbetreuung“, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und dem Land finanziert wird, werden junge Menschen mit Förderbedarf beim Berufseinstieg in der Pflege unterstützt. Ab Herbst fließen 3,75 Millionen Euro in zwölf Projekte in Baden-Württemberg.
In der Pflege besteht vielerorts ein Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite gibt es junge Menschen, die gerne einen Pflegeberuf ergreifen wollen, aber Unterstützung bei der entsprechenden Ausbildung brauchen. Das Programm „Assistierte Ausbildung für Berufe der Pflegehilfe und Alltagsbetreuung“ (APA), das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Land finanziert wird, soll hier Abhilfe schaffen. 3,75 Millionen Euro fließen ab Herbst in zwölf Projekte in Baden-Württemberg.
Unterstützung beim Berufseinstieg für junge Menschen mit Förderbedarf
„Mit dem Programm helfen wir jungen Menschen mit Förderbedarf beim Berufseinstieg in der Pflege“, so Lucha. Das Programm greift das Prinzip einer sozialpädagogisch begleiteten Ausbildung auf und richtet sich vorrangig an Unter-25-Jährige, die eine Ausbildung ohne Unterstützung voraussichtlich nicht erfolgreich absolvieren könnten. Wegen ihrer besonderen Benachteiligung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sollen Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund bevorzugt in das Programm aufgenommen werden.
„Viele Einrichtungen, die auf der Suche nach Auszubildenden sind, zögern bei der Einstellung von Bewerberinnen und Bewerbern mit erkennbar erhöhtem Förderbedarf. Als Lösung hierfür bietet sich die Ausbildungsassistenz an, die sich im Bereich der dualen Ausbildung bereits seit vielen Jahren gut bewährt hat“, sagte Minister Lucha. Das Programm eröffne auch den Weg in eine weiterführende Ausbildung als Pflegefachkraft.
Die Gesamt-Fördersumme steht bereits fest, jedoch werden die exakten Beträge für die einzelnen Projekte erst in einigen Wochen bekannt gegeben.
Ergänzende Informationen
Inhalte des Programms:
In einer Vorbereitungsphase können sich die Teilnehmenden einen Überblick über Pflege- und Betreuungsberufe verschaffen, ein Bewerbungstraining erhalten sowie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in einer Einrichtung unterstützt werden. In einer zweiten Phase beginnt die Ausbildung. Während dieser Zeit stehen den Auszubildenden sozialpädagogische Ansprechpartner zur Seite. Falls erforderlich, können die Teilnehmenden auch Förderunterricht einschließlich Sprachförderung erhalten. Darüber hinaus können auch die ausbildenden Einrichtungen unterstützt werden.
Alltagsbetreuer/in:
Alltagsbetreuerinnen und Alltagsbetreuer sind in unterschiedlichen Einrichtungen tätig, insbesondere in Pflegeheimen und in der Tagesbetreuung für Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Sie unterstützen Altenpflegefachkräfte, indem sie hilfebedürftige Menschen bei alltäglichen Dingen unterstützen. Zu den Tätigkeiten der Alltagsbetreuer zählen Beschäftigungsangebote wie gemeinsames Kochen, Spazierengehen, Vorlesen, Malen und Basteln, Begleitung zu Veranstaltungen, Bewegungsübungen und Unterstützung beim Anziehen, der Körperpflege und Nahrungsaufnahme. Die Ausbildung dauert zwei Jahre.
Pflegehelfer/in:
Pflegehelferinnen und Pflegehelfer sind ebenfalls in unterschiedlichen Einrichtungen tätig, etwa in Pflegeheimen, bei ambulanten Pflegediensten oder in Krankenhäusern. Sie unterstützen Pflegefachkräfte bei ihrer täglichen Arbeit mit hilfebedürftigen Menschen in nahezu allen anfallenden Arbeitsschritten. Zu ihren Aufgaben gehören vor allem die Grundpflege der Seniorinnen und Senioren, deren Betreuung und hauswirtschaftliche Versorgung. Die Ausbildung dauert ein Jahr.
ESF-Förderung:
Die ESF-Förderperiode 2014 bis 2020 steht europaweit unter der Überschrift „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“. Unter dem Motto „Chancen fördern" unterstützt der ESF in Baden-Württemberg Projekte, die Menschen und Unternehmen in Zeiten sich wandelnder Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt fit für die Zukunft machen. Zur Umsetzung des operationellen Programms stehen Baden-Württemberg insgesamt rund 260 Millionen Euro aus dem ESF zur Verfügung. ESF-Verwaltungsbehörde ist das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg.