Arbeit

Neue Wege zur beruflichen Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen mit Suchterkrankung

Um langzeitarbeitslose Menschen wieder erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, geht Sozialministerin Katrin Altpeter auch neue Wege. Die Ministerin stellte ein Projekt vor, das sich mit einem innovativen Ansatz gezielt an Langzeitarbeitslose mit einer Suchterkrankung richtet. Während ähnliche Projekte in der Regel erst nach dem Abschluss einer Suchtreha mit der beruflichen Wiedereingliederung ansetzen, laufen bei dem neuen Projekt beide Maßnahmen gleichzeitig.

Ziel ist es, Betroffene erfolgreich wieder in eine Beschäftigung zu vermitteln, bei denen andere Hilfemodelle nicht funktioniert haben. Für das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes geförderten Projektes stehen 1 Million Euro zur Verfügung. Das Projekt „NaWiSu“ startet Anfang kommenden Jahres und ist auf rund 300 Teilnehmende ausgerichtet.

Auch Langzeitarbeitslose sollen von positiver Arbeitsmarktentwicklung profitieren

Ministerin Altpeter: „Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg hat sich in den letzten Jahren günstiger entwickelt als im Bundesgebiet, die Arbeitslosenquote liegt weit unter dem Bundesdurchschnitt. Dennoch gibt es auch bei uns einen hohen Anteil von Langzeitarbeitslosen, die von der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes bislang kaum profitieren. Das wollen wir ändern. Mit dem neuen Projekt werden wir die Beschäftigungsfähigkeit und die Teilhabechancen von Langzeitarbeitslosen deutlich verbessern.“ Erarbeitet wurde das Projekt vom Sozialministerium, der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung. Es basiert auf einem Konzept der Landesstelle für Suchtfragen.

Mit Hilfestellung in den ersten Arbeitsmarkt

„NaWiSu“ wird an sieben Standorten durchgeführt: In Heilbronn, Karlsruhe, Ludwigsburg, Stuttgart, Pforzheim/Enz und Sigmaringen von der Stuttgarter „Werkstatt Parität gGmbH“, in Biberach von der St. Elisabeth Stiftung aus Bad Waldsee, jeweils gemeinsam mit örtlichen Partnern. Ziel ist es, die Teilnehmenden während bzw. unmittelbar nach der achtmonatigen Projektphase in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.

In Baden-Württemberg werden nach den Daten der Landessuchtstatistik jährlich etwa 11.000 langzeitarbeitslose Menschen in den Einrichtungen der ambulanten Suchthilfe betreut. Gut ein Drittel von ihnen sind substituierte Drogenabhängige mit einem Durchschnittsalter von unter 40 Jahren und damit einer recht langen Versorgungsperspektive.

ESF in Baden-Württemberg: Chancen fördern

„NaWiSu“ steht für „Förderung der nachhaltigen Wiedereingliederung langzeitarbeitsloser Abhängigkeitskranker in den Arbeitsmarkt nach der Rahmenkonzeption der Landesstelle für Suchtfragen Baden-Württemberg“.

Die ESF-Förderperiode 2014 bis 2020 steht europaweit unter der Überschrift „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“. Unter dem Motto „Chancen fördern“ unterstützt der ESF in Baden-Württemberg Projekte, die Menschen und Unternehmen in Zeiten sich wandelnder Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt fit für die Zukunft machen. Zur Umsetzung des operationellen Programms stehen Baden-Württemberg insgesamt rund 260 Millionen Euro aus dem ESF zur Verfügung. ESF-Verwaltungsbehörde ist das Arbeits- und Sozialministerium.

Europäischer Sozialfonds