Obdachlose Menschen, die auf der Straße übernachten, sind insbesondere in den Wintermonaten besonderen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Sozialministerin Katrin Altpeter hat deshalb auf eine im Internet abrufbare Arbeitshilfe aufmerksam gemacht, mit der Kommunen und Einrichtungen über Hilfsangebote für Wohnungslose informiert werden.
Die Handreichung erläutert die rechtliche Situation, benennt Zuständigkeiten und zeigt beispielhaft gelungene Lösungsmöglichkeiten aus Kommunen in Baden-Württemberg auf. Abgerufen werden können auch Vorlagen für Plakate oder Informationskarten, mit denen obdachlose Menschen, aber auch die Öffentlichkeit auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen.
„In Baden-Württemberg muss niemand auf der Straße übernachten“, betonte Ministerin Altpeter. „Kommunen und karitative Organisationen halten in vielen Orten Aufwärmstuben und Nachtquartiere für wohnungslose Menschen bereit.“
Altpeter wies darauf hin, dass das Land die freiwillige Förderung von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in den letzten Jahren nahezu verdreifacht hat: von zuvor 0,75 Million Euro im Jahr 2011 auf jetzt rund 2,2 Millionen Euro in diesem Jahr.
Die Ministerin appellierte an die Bevölkerung nicht wegzuschauen, wenn man im Winter auf einen Menschen in Not treffe: „Sie können helfen und dadurch möglicherweise sogar Leben retten.“ Ein Anruf beim Ordnungsamt oder dem örtlichen Polizeirevier genüge. „Bei hilflosen und akut gefährdeten Menschen rufen Sie bitte den Rettungsdienst unter 112 an“, so die Ministerin.
„Gerade in diesen Tagen wird oft der Vorwurf laut, obdachlose Menschen in Deutschland würden aufgrund der Flüchtlinge aus dem Blick geraten. Dem ist nicht so“, sagt KVJS-Verbandsdirektor Sen. e.h. Prof. Roland Klinger. „Notunterkünfte und Angebote der Wohnungslosenhilfe werden in Baden-Württemberg weiterhin mit großem Engagement und trotz Mangel an bezahlbarem Wohnraum zur Verfügung gestellt. Die im Internet abrufbare Arbeitshilfe des Kommunalverbands für Jugend und Soziales und der Liga der freien Wohlfahrtspflege soll helfen, diese Menschen im Winter vor dem Erfrieren zu schützen.“
Download der Arbeitshilfe
Die Arbeitshilfe für Unterstützungsangebote für Obdachlose wurde gemeinsam von den Kommunalen Landesverbänden, dem Kommunalverband für Jugend und Soziales und der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg erarbeitet. Sie kann im Internet heruntergeladen:
Liga der freien Wohlfahrtspflege: Initiative Erfrierungsschutz
sowie unter
KVJS: Initiative Erfrierungsschutz