Gesundheitsschutz

Rastatt und Mittelbaden: Dritte Runde der PFC-Blutkontrolluntersuchungen startet

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Arzthelferin nimmt Blut bei Mann ab

Drei Jahre nach der letzten PFC-Blutkontrolluntersuchung in Rastatt und Mittelbaden startet das Landesgesundheitsamt gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Rastatt jetzt die dritte und voraussichtlich letzte Untersuchungsrunde. Es wird das Blut von ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern untersucht, um herauszufinden, ob die Konzentration des Schadstoffs im Blut weiter zurückgegangen ist.

„Schon die zweite Untersuchungsrunde 2020 hat gezeigt, dass die PFC-Blutkonzentrationen deutlich zurückgegangen sind. Diese Erkenntnis wollen wir nun absichern. Deshalb ist es uns wichtig, unabhängige und wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu erhalten“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Mittwoch (28. Juni) in Stuttgart.

Nachdem die Verunreinigung von Ackerböden mit per- und polyfluorierten Chemikalien (kurz PFAS oder PFC) im Raum Rastatt und Baden-Baden bekannt geworden war, hatte das baden-württembergische Gesundheitsministerium eine Studie zur Untersuchung der Blutkonzentrationen dieser Stoffe in der Bevölkerung beauftragt. Die Chemikalien sind besonders langlebig und können zum Teil gesundheitliche Beeinträchtigungen beim Menschen auslösen.

Seit 2018 lässt das Landesgesundheitsamt nun untersuchen, ob die Konzentration von PFC im Blut der Menschen vor Ort nach Abstellen der Belastung durch das Trinkwasser abgenommen hat.

Teilnehmende erhalten Einladung des Gesundheitsamtes

Zur Beteiligung an der dritten Untersuchungsrunde werden jetzt Personen eingeladen, die bereits an früheren Untersuchungen der Studie teilgenommen haben sowie weitere nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Personen, die sich entsprechend des Belastungsprofils in die folgenden drei Gruppen aufgliedern:

  1. Menschen, die Trinkwasser aus dem Versorgungsverbund Vorderes Murgtal vor 2014 konsumiert haben.
  2. Menschen, die im Bereich belasteter Böden und/oder belasteten Grundwassers leben.
  3. Menschen aus Gebieten ohne PFC-Nachweise im Boden oder im Grundwasser. Diese Gruppe fungiert als Vergleichsgruppe und verkörpert den Durchschnitt der ortsansässigen unbelasteten Bevölkerung.

Die Auswahl neuer Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt über die Einwohnermelderegister der entsprechenden Gemeinden nach dem Zufallsprinzip. Die Untersuchung umfasst die Beantwortung eines Fragebogens und die Abgabe einer Blutprobe. „Ich hoffe sehr, dass viele Menschen, die eingeladen werden, auch tatsächlich an der Studie teilnehmen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. „Nur so erhalten wir ein aussagekräftiges Ergebnis.“

Die zweite Untersuchungsrunde im Jahr 2020 hat gezeigt, dass – nach Abstellen des Eintrags über das Trinkwasser – die PFC-Blutkonzentrationen der am stärksten belasteten Gruppe, die belastetes Trinkwasser konsumiert hatte, deutlich zurückgegangen waren. Diese Erkenntnis soll nun durch die dritte Untersuchungsrunde abgesichert werden.

Berichte der Untersuchungsrunden sind im Internet einsehbar

Die anonymisierten Ergebnisse werden wie auch bei den vorherigen Untersuchungsrunden als Abschlussbericht auf der Seite des Gesundheitsministeriums veröffentlicht.

Die Ergebnisse der ersten beiden Untersuchungsrunden sind in folgenden Berichten zu finden:

2018: Ergebnisse der PFC-Blutkontrolluntersuchung im Landkreis Rastatt (PDF)

2020: Ergebnisse der PFC-Blutkontrolluntersuchung im Landkreis Rastatt (PDF)

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu PFC und zur Blutkontrolluntersuchung im Landkreis Rastatt finden Sie in einem FAQ-Papier des Sozialministeriums Baden-Württemberg zum Thema PFC (PDF).