Als vorbildliche regionale Initiative zur Gewinnung von Pflegefachkräften lobte Gesundheitsministerin Katrin Altpeter die Regiomesse „Pflege (er)leben“ bei deren Eröffnung in Fellbach. An den Messeständen können sich die Besucherinnen und Besucher ein Bild von den vielen verschiedenen beruflichen Einsatzmöglichkeiten machen und mit Fachkräften aus der Praxis ins Gespräch kommen. Das Motto „Pflege (er)leben“ decke sich mit dem Ansatz der Landesregierung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Pflege- und Gesundheitsberufen. „Wir wollen die Attraktivität der Pflegeberufe mit einer Informations- und Werbekampagne steigern und mehr Menschen dafür interessieren“, sagte Altpeter. Die Ministerin ist Schirmherrin der Messe, die vom Sozialministerium finanziell unterstützt wird.
In Baden-Württemberg steigt die Anzahl Pflegebedürftiger in den nächsten 20 Jahren von rund 250.000 auf rund 350.000 Menschen. Im gleichen Zeitraum nimmt der Bedarf an Pflegekräften von knapp 100.000 auf etwa 160.000 Personen zu. Trotz dieser Zahlen seien Pflege und vor allem selbst pflegebedürftig zu werden Themen, mit denen sich viele Menschen nicht gerne auseinandersetzten, so die Ministerin. „Erst wenn die eigene Familie betroffen ist, rückt der Wert einer qualitätsorientierten Pflege mit qualifiziertem Personal schlagartig ins Bewusstsein“, erklärte Altpeter.
Ministerin Altpeter verwies auf die vielfältigen Qualifikations- und Entwicklungsmöglichkeiten im Pflegebereich. „Jeder kann entsprechend seinen individuellen Fähigkeiten und Bildungsabschlüssen in einem Pflegeberuf arbeiten und sich berufsbegleitend weiterbilden.“ Pflege sei mehr als die mechanische Abfolge von Pflegehandlungen, so die Ministerin. „Ein Pflegeberuf ist herausfordernd und anstrengend, aber er ist auch sehr erfüllend“, betonte die gelernte Altenpflegerin.
Altpeter appellierte an die Arbeitgeber, mit Pflegekräften von Beginn an umsichtig umzugehen. Pflegende dürften durch ihre Arbeit am Ende nicht selbst krank oder gar pflegebedürftig werden. Teil der Informationskampagne des Lands sei deshalb auch, Einrichtungen anhand von „best practice“-Beispielen zusätzliche Informationen über gute Arbeitsbedingungen zur Verfügung zu stellen. Altpeter: „Die Beschäftigten in den Pflegeberufen leisten einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Wir müssen unser Bestes tun, um sie in ihrem Beruf zu unterstützen.“
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg