Arbeitsmarkt

Saisonbedingter Rückgang der Arbeitslosigkeit

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg geht zwar erneut zurück, aber der Arbeitsmarkt entwickelt sich schwächer. Dies zeige sich nicht nur am Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr, sondern auch in einem Rückgang der Arbeitskräftenachfrage. Dennoch sei er gemessen an den konjunkturellen und finanzpolitischen Einflüssen weiterhin robust. Darauf wiesen Arbeitsministerin Katrin Altpeter und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen in Stuttgart hin. Im Vergleich zum Vormonat wie auch zum Vorjahr sind die den Agenturen für Arbeit gemeldeten offenen Stellen zurück gegangen. „An dieser Entwicklung wird deutlich, dass die schwächeren Konjunkturaussichten, die sich vor allem wegen der finanzwirtschaftlichen Unsicherheiten eingetrübt haben, auch schon auf den Arbeitsmarkt auswirken“, so die Minister.

Insgesamt waren im September in Baden-Württemberg 222.285 Menschen arbeitslos gemeldet, im August waren es 231.983. Damit waren im Vergleich zum Vormonat rund 9.700 Personen weniger ohne Arbeit (- 4,2 Prozent). Durch  den leichten Rückgang der Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent im August auf 3,9 Prozent im September liege der Wert nun wieder auf Vorjahresniveau, erklärte Ministerin Altpeter. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit von August auf September ist aber vor allem saisonbedingt und bewegt sich im Rahmen der Erwartungen“, erklärte Minister Schmid. Erstmals ist die absolute Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit einem Plus von über 6.300 bzw. 2,9 Prozent wieder spürbar angestiegen.

Besonders deutlich ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat bei den jungen Leuten (+ 1.652 Personen bzw. 8,1 Prozent). Altpeter: „Ob das schon Vorzeichen für eine anhaltende Abschwächung am Arbeitsmarkt sind oder aber eher dem starken Druck der Jugendlichen aus zwei Abiturjahrgängen geschuldet ist, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.“  Sie werde die weitere Entwicklung sehr genau beobachten, so die Ministerin. Allerdings sei die Arbeitslosenquote bei jungen Menschen mit 3,2 Prozent immer noch wesentlich niedriger als bei allen Arbeitslosen mit 3,9 Prozent.

Wirtschaftsminister Schmid ergänzte zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt: „Umgekehrt weist die Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze darauf hin, dass man die Sorgen der Unternehmen um geeigneten und ausreichenden Fachkräftenachwuchs sehr ernst nehmen muss“. Schmid: „Mit unseren Partnern des Ausbildungsbündnisses haben wir mit der Ausbildungskampagne "gut-ausgebildet.de" ein gutes Instrument entwickelt. Wir müssen noch besser vermitteln, wie attraktiv die duale Berufsausbildung sein kann. Besonders die Ausbildungsbotschafter im Internet sollen Jugendliche und ihre Eltern für eine Berufsausbildung begeistern.“

„Trotz der schwächeren Entwicklung des Arbeitsmarktes dürfen wir nicht übersehen, dass wir in Baden Württemberg im Bundesvergleich einen hervorragenden Arbeitsmarkt haben und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 4,07 Millionen einen historischen Höchststand erreicht hat“, betonten die Ministerin.